Eigenständiges Wirken von Farbe und Form

St Wendel · Bis zum 15. Januar zeigt das Museum St. Wendel eine Ausstellung mit ausgesuchten Werken des saarländischen Künstlers August Clüsserath. Zu sehen sind sowohl Gemälde als auch Grafiken. Die Vernissage ist am kommenden Sonntag um 15 Uhr.

 Aus dem Jahr 1953 stammt diese Gouache, die die Hinwendung Clüsseraths zum Informel zeigt. Foto: Museum St. Wendel

Aus dem Jahr 1953 stammt diese Gouache, die die Hinwendung Clüsseraths zum Informel zeigt. Foto: Museum St. Wendel

Foto: Museum St. Wendel

Anlässlich des 50. Todesjahres von August Clüsserath würdigt das Museum St. Wendel das Schaffen des bedeutenden saarländischen Künstlers in einer Ausstellung, die anhand von rund 100 Arbeiten die Hauptlinien seines Werks nachzeichnet - von der Gegenständlichkeit bis zur Abstraktion.

Am Sonntag, 27. November, wird um 15 Uhr im Museum St. Wendel die neue Ausstellung mit Arbeiten des vor 50 Jahren verstorbenen Künstlers eröffnet, teilt Museumsleiterin Cornelieke Lagerwaard mit. Schirmherr der Ausstellung ist demnach Kultusminister Ulrich Commerçon . Die Ausstellung dauert bis einschließlich Sonntag, 15. Januar.

Studium an der Kunstschule

Geboren 1899 in Völklingen-Fenne, studierte Clüsserath von 1926 bis 1932 an der staatlichen Schule für Kunst und Kunstgewerbe in Saarbrücken. Nach einigen Jahren in Berlin kehrte er 1949 ins Saarland zurück und spielte eine Schlüsselrolle in der regionalen Kunstszene. 1950 war er Mitbegründer der "Neuen Sezession", 1957 gehörte er als Gründungsmitglied der "neuen gruppe saar" an. Als Kunsterzieher an Völklinger Gymnasien verdiente er seinen Lebensunterhalt. 1966 verstarb er mit 67 Jahren in Saarbrücken.

In August Clüsseraths Werk kreuzen sich viele Strömungen der Kunst des 20. Jahrhunderts. Er begann mit gegenständlichen Arbeiten, die trotz ihres Realismus' bereits auf die Verselbstständigung von Farbe und Form in seinen späten Jahren vorausweisen.

Weg in die Abstraktion

Clüsseraths eigener Stil entwickelte sich inspiriert von der Neuen Sachlichkeit, dem Bauhaus und dem Kubismus, und führte ihn zu Beginn der 1950er Jahre schließlich in die Abstraktion mit kompakten Farbflächen und gestischen Setzungen. Damit schloss er auf zu den international tonangebenden Tendenzen des Informel und des abstrakten Expressionismus.

Die ausgestellten Werke stammen überwiegend aus dem Nachlass des Künstlers, der vom Zentrum August Clüsserath verwaltet wird. Sie werden um Leihgaben aus dem Besitz des Landes sowie des Saarlandmuseums/Moderne Galerie ergänzt.

Neben knapp 30 Ölgemälden wird eine große Anzahl an Zeichnungen gezeigt. Die Papierarbeiten bilden eine zentrale Gruppe im Werk: Insgesamt sind es weit über 1000 Blätter. In St. Wendel wird eine exemplarische Auswahl zu sehen sein, darunter Blätter, die noch nie zuvor öffentlich gezeigt wurden.

Öffnungszeiten: Dienstag, Mittwoch, Freitag 10 bis 16.30 Uhr; Donnerstag 10 bis 18 Uhr; Samstag 14 bis 16.30 Uhr; Sonntagen und an Feiertagen 14 bis 18 Uhr. Montag geschlossen. Während des St. Wendeler Weihnachtsmarktes von Samstag bis Sonntag, 3. bis 11. Dezember, ist das Museum jeweils von 10 bis 18 Uhr geöffnet, auch am Montag.

 Selbstporträt August Clüsseraths, 1928. Foto: Carsten Clüsserath

Selbstporträt August Clüsseraths, 1928. Foto: Carsten Clüsserath

Foto: Carsten Clüsserath

museum-wnd.de

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