Dorfschmiede Dorfschmiede wird zum Denkmal

Hoof · In Hoof löst die historische Einschätzung und künftige Nutzung nicht nur Beifall aus.

 Die Dorfschmiede Hoof, erbaut 1891 von Jakob Gerhart.

Die Dorfschmiede Hoof, erbaut 1891 von Jakob Gerhart.

Foto: Bianca Stromereder

() Vor Kurzem beklagte der Heimat- und Kulturverein Ostertal den Verlust einer historischen Rarität für das Ostertal: Das Modell der Bubacher Villa rustica wurde aus der Grundschule Niederkirchen entfernt und dem Museum für Vor- und Frühgeschichte des Saarlandes übergeben. Doch jetzt konnte der Verein das Vorhandensein einer neuen historischen Kostbarkeit melden – diesmal in Hoof. Und zwar sei die im Jahr 1891 von Jakob Gerhart erbaute Dorfschmiede hinter dem Kultur-Hoof vom Landesdenkmalamt als historisches Einzeldenkmal im Sinne des Saarländischen Denkmalschutzgesetzes eingestuft worden. Doch diese Entscheidung habe im Ort nicht nur Freude ausgelöst. Das teilt Hans Kirsch vom Heimatverein mit.

Vor einiger Zeit, so Kirsch, habe der frühere Eigentümer das großflächige Grundstück samt Schmiede, die seit den 1960er Jahren nicht mehr regelmäßig betrieben worden sei, an die Stadt Wendel verkauft. Im April 2018 hätten sich Bürger des Dorfes an den Heimatverein gewandt, weil sie befürchteten, das historische Gebäude werde möglicherweise abgerissen. Um sich einen Eindruck vom Zustand der Schmiede und deren Erhaltungswürdigkeit zu verschaffen, habe hierauf der Vereinsvorsitzende den Ortsvorsteher um einen Besichtigungstermin gebeten. Im Interesse einer fachlich fundierten Einschätzung habe der Verein auch eine Museumsberaterin des Saarländischen Museumsverbandes hinzu gebeten. Zu dem Termin sei überraschend auch eine Vertreterin des Landesdenkmalamtes erschienen, die von Hoofer Einwohnern informiert worden war. 

Nach Angaben des Heimatvereins hat das Landesdenkmalamt jetzt folgendes Ergebnis mitgeteilt: Fotografische Bestandsaufnahmen wurden in der Dienstbesprechung des Landesdenkmalamtes vorgestellt und im Kollegium im Hinblick auf eine Denkmaleigenschaft erörtert. Mit dem Ergebnis, dass das Gebäude die Kriterien eines Einzeldenkmals gemäß Paragraf Zwei Saarländisches Denkmalschutzgesetz erfüllt.

Dass die Nachricht im Ort nicht nur auf Zustimmung stoße, sei, so der Heimatverein, in der jüngsten Ortsratssitzung deutlich geworden. Ortsvorsteher und Ortsrat hätten diejenigen, die das Landesdenkmalamt eingeschaltet hatten, ohne vorher mit dem Ortsrat gesprochen zu haben, scharf kritisiert. Der Ortsrat, der auf dem Gelände neben der Schmiede einen Kinderspielplatz errichten möchte, befürchte nun eine Verhinderung oder zumindest eine Verzögerung dieses Projekts. Außerdem sei nicht ersichtlich, dass es genügend Helfer für die Betreuung einer Denkmalschmiede gebe. Den Vorschlag des Heimatvereins, sich gemeinsam bei der Stadt für die Lösung dieser Probleme einzusetzen, wolle man jedoch unterstützen.

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