AH-Fußball Die Halle ist für das Ufo einfach zu klein

St. Wendel · Beim Hallenmasters der AH-Fußballer in St. Wendel musste sich Gastgeber SG Urweiler/Freisen/Oberthal (Ufo) bei der Ü  40 früh geschlagen geben. Bei der Ü 50 siegte am Ende der Onkel eines Nationalspielers.

 Packendes Duell: Marco Brill (links) von der SG Ufo kommt hier gegen Tormann Wolfgang Jakubeit von der SG Humes/Bubach/Eppelborn einen Tick zu spät. Die Gastgeber von Ufo flogen früh aus dem Turnier.

Packendes Duell: Marco Brill (links) von der SG Ufo kommt hier gegen Tormann Wolfgang Jakubeit von der SG Humes/Bubach/Eppelborn einen Tick zu spät. Die Gastgeber von Ufo flogen früh aus dem Turnier.

Foto: B&K/Bonenberger/

Wenn der Titel winkt, dann juckt das Füßchen und das Herz hüpft im Dreivierteltakt. Völlig egal ist dabei, ob der kickende Oldie mittlerweile die 40- oder 50- jährige Altersgrenze passiert hat. Mit ungebremster Leidenschaft spielten die AH-Kicker der Ü 40 und Ü50 am Samstag im St. Wendeler Sportzentrum unter dem Hallendach ihre Saarlandmeister aus.

Ausrichter und Gastgeber STV Urweiler stellte den AH-Fußballern eine masterswürdige Spielfläche für die Demonstration ihrer Ballkünste zur Verfügung. „Kompliment, das Turnier war erstklassig organisiert“, schwärmte auch Obere-Saar-Spielführer Dieter Hector, der Onkel von Nationalkicker Jonas Hector.

Im Endspiel der Ü50-Mannschaften entthronte die SG Obere Saar mit einem 1:0-Sieg Titelverteidiger VfB Dillingen. Der haderte anschließend, denn der entscheidende Treffer fiel unglücklich: Dillingens Matthias Malter führte beim Konter den Ball, Gegenspieler Berthold Ammer ahnte sein Abspiel, spritzte im richtigen Moment dazwischen und schnappte sich den Ball. Ammer lief noch ein paar Meter aufs VfB-Tor zu und beförderte das Leder dann humorlos mit der Pike in den Kasten. „Wir hatten es bei dem Angriff auf dem Fuß – und ich mache so einen Bock“, ärgerte sich Malter über seinen Fauxpas. Den Ausgleichstreffer des VfB erkannte der Unparteiische wegen eines vermeintlichen Handspiels nicht an.

Beim Team der Oberen Saar wurde der Titelgewinn überschwänglich gefeiert. „Wir haben eine gute Mannschaftsleistung gezeigt“, freute sich Kapitän Hector nach dem Schlusspfiff.

Einen Schlusspfiff gab es auch für Hans-Werner Eichhorn. Der 69-jährige Senior streifte letztmalig das Trikot des SV Holz-Wahlschied über. „Mittlerweile wird der Altersunterschnitt zu den Mitspielern immer größer“, sagte der frühere Zweitligaspieler der Neunkircher Borussia. Dass er es aber immer noch kann, bewies er im Kleinen Finale. Eichhorn netzte bei seiner Abschiedsvorstellung noch einmal ein – mehr als der Ehrentreffer gelang seinem Team aber nicht. Holz-Wahlschied unterlag im Spiel um Platz drei unterlag mit 1:4 gegen die SG Limbach/Kirkel.

Kurios verlief die Entscheidung um die Ü40-Saarlandmeisterschaft. Sowohl Titelverteidiger SG Schwalbach als auch Gastgeber SG Urweiler/Freisen/Oberthal (UFO) flogen bereits in der Vorrunde raus. „Die Halle ist für uns zu klein“, scherzte UFO-Kicker Marko Heinrich. In der Gruppenphase schoss Borussia Spiesen das Team UFO mit einem 7:2 auf den Mond.

Durch dichte Nebelschwaden liefen später die Borussen und der SC Ay Yildiz (zu deutsch: Mond und Sterne) Völklingen zum Finale auf das Parkett. Der Spiesener Ulrich Clanget hatte als Erster den Durchblick wieder gefunden und schoss sein Team mit 1:0 in Führung. Im Fallen glich Ahmed Erol jedoch akrobatisch zum 1:1 aus. Danach aber trumpfte Spiesen groß auf: Von der Mittellinie traf Stefan Schock zum 2:1 und schockte den SC Ay Yildiz. „Es hat mich keiner angegriffen – und ich habe mir gedacht, dann versuch es doch mal“, so der Trainer des Saarlandligisten FSG Ottweiler/Steinbach. Durch Schocks Tor wirkte der Gegner angezählt – und Spiesen erhöhte schnell auf 4:1. „Es war danach aber schwer, den Vorsprung gegen so technisch gute Spieler zu halten“, erklärte Schock. Stimmt. Recay Gülüm verkürzte auf 2:4, und Volkan Taskiran versenkte einen Freistoß zum 3:4-Anschlusstreffer. In der Schlussphase trieb SC-Betreuer Yunus Tasci hektisch gestikulierend seine Spieler nach vorne. „Wir haben nie aufgegeben und wollten es noch packen, aber es hat zum Ausgleich nicht mehr gereicht“, sagte der SC-Betreuer nach dem Abpfiff.

Dagegen bejubelten die Borussen das Double. Nach der Saarlandmeisterschaft auf dem Feld sicherte sich Spiesen mit dem 4:3-Erfolg auch den Titel in der Halle. „Es läuft bei uns richtig gut“, freute sich Schock. Dritter wurde die SG Humes/Bubach/Eppelborn, die den SC Roden im Siebenmeterschießen mit 5:4 bezwang. > siehe auch Sport kompakt

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