Fußball Die Fußball-Ehe hält seit nunmehr 20 Jahren

Hoof/Osterbrücken · Spielgemeinschaft des SV Hoof und des SV Osterbrücken ist eine Erfolgsgeschichte, die aber erst im zweiten Anlauf glückte.

 Erfolgsgeschichte: Im Mai 2011 feierte die SG Hoof-Osterbrücken mit Trainer Torsten Loos die Meisterschaft in der Kreisliga A und den Aufstieg in die Bezirksliga. Von 2012 bis 2014 spielte das Team sogar in der Landesliga.

Erfolgsgeschichte: Im Mai 2011 feierte die SG Hoof-Osterbrücken mit Trainer Torsten Loos die Meisterschaft in der Kreisliga A und den Aufstieg in die Bezirksliga. Von 2012 bis 2014 spielte das Team sogar in der Landesliga.

Foto: TAF/Moersdorf

Es ist eine der ältesten Fußball-Ehen im Saarland: 1998 schlossen sich die Sportvereine aus Hoof und Osterbrücken zusammen und gründeten die erste Spielgemeinschaft (SG) im Landkreis St. Wendel. Liebe auf den ersten Blick war es dabei nicht für jeden: Erst im zweiten Anlauf gaben die Mitglieder des SV Hoof ihre Zustimmung. Von 55 anwesenden Mitglieder stimmten 49 mit Ja und drei mit Nein bei drei Enthaltungen. In der ersten Abstimmungsrunde hatten drei Stimmen zur Bildung der SG gefehlt.

Der daraufhin zurückgetretene SVH-Vorsitzende Alois Merscher kehrte nach der revidierten Mitgliederentscheidung wieder in sein Amt zurück. Abteilungsleiter wurde Peter Fuchs, nachdem Günter Wagner im Anschluss an den ersten geplatzten Fusionsversuch definitiv das Handtuch geworfen hatte. Einen Vertrag  über fünf Jahre, mit der Option ihn nach einem Jahr wieder auflösen zu können, unterzeichneten seinerzeit die Verantwortlichen.

 Doch die SG besteht und funktioniert noch heute. Hoofs aktueller Vereinschef Frank Keller und der Osterbrücker Vorsitzende Thomas Ritter waren damals als Jugendleiter tätig. Keller erinnert sich: „Hauptgrund für die Gründung der Spielgemeinschaft war der demografische Wandel. Beide Mannschaften hatten mehrere ältere Spieler, was später zu einem personellen Engpass hätte führen können.“ Bis Nachwuchs aus den eigenen Reihen zu erwarten war, hätte es vier bis fünf Jahre dauern können. Denn in der aus vier Vereinen bestehende Jugendspielgemeinschaft kickte keine A-Jugend, lediglich eine B-Jugend nahm am Spielbetrieb teil.

„Die Bildung einer SG hat damals für viel Gesprächsstoff gesorgt und ist kontrovers diskutiert worden. In beiden Vereinen war eine ganze Menge an Überzeugungsarbeit zu leisten“, erklärt Keller. Auch Spielertrainer Gerd Bonenberger setzte sich vehement für die Gründung der SG ein. Er war vom Verbandsligisten FC Hellas Marpingen zum A-Ligisten Hoof ins Ostertal gewechselt. „In der Winterpause 1997 wurde eine Anfrage von Osterbrücken zwecks Bildung einer SG an den SVH gestellt, der ich sofort positiv gegenüber gestimmt war“, berichtet Bonenberger.

Hoofs Abteilungsleiter Wagner und der frühere Osterbrücker Vorsitzende Baldur Sutter arbeiteten daraufhin einen Plan aus. „Der Versuch war es wert, aber dass die Spielgemeinschaft über einen Zeitraum von 20 Jahren hält, so etwas hätte ich 1998 nicht für möglich gehalten“, gesteht Ex-Spielertrainer Bonenberger.

Im ersten Jahr der SG standen ihm ein größeres Spieleraufgebot und zwei Sportplätze zur Verfügung. „Wir konnten uns im vorderen Tabellendrittel platzieren“, weiß Bonenberger noch. Durch zwei Aufstiege kickte die SG zwischendrin sogar in der Landesliga Nord. 2004 wurde mit großer Unterstützung der Vereinsmitglieder der Kunstrasenplatz in Hoof fertiggestellt.

Die neue Anlage bedeutete aber auch, dass es mit den Heimspielen auf dem Hartplatz in Osterbrücken vorbei war. „Darunter hat die Zusammenarbeit nie gelitten“, beteuert Keller. Aktuell spielt die SG in der Bezirksliga St. Wendel und überwintert auf dem neunten Tabellenplatz. „Viele frühere Jugendspieler bilden das Gros der ersten Mannschaft, und wir haben drei Flüchtlinge integrieren können“, freut sich der Hoofer Vorsitzende. Die zweite Mannschaft kickt in der Kreisliga B, zudem ist die SG Partner bei der Jugendspielgemeinschaft St. Wendel-Ostertal.

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