Der TV Bliesen ist (fast) gerettet

St Wendel · Die Drittliga-Volleyballer haben den direkten Kon- kurrenten VfB Friedrichs- hafen II vor 450 Zu- schauern mit 3:1 geschla- gen und klettern auf einen Nichtabstiegsplatz.

 Die Spieler des TV Bliesen bejubeln den Sieg über den direkten Konkurrenten VfB Friedrichshafen II. Um alle Zweifel am Klassenverbleib auszuräumen, muss im letzten Saisonspiel gegen Radolfszell noch ein Punkt her.Foto: B&K

Die Spieler des TV Bliesen bejubeln den Sieg über den direkten Konkurrenten VfB Friedrichshafen II. Um alle Zweifel am Klassenverbleib auszuräumen, muss im letzten Saisonspiel gegen Radolfszell noch ein Punkt her.Foto: B&K

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Die Erleichterung bei den Volleyballern des TV Bliesen war am Samstagabend riesengroß. Mit 3:1 (25:13, 25:15, 22:25, 25:9) hatten die Bliesener gerade im Kellerduell der 3. Liga den bislang punktgleichen VfB Friedrichshafen II besiegt, die 450 Zuschauer im Sportzentrum St. Wendel feierten ihr Team frenetisch. Bliesen kletterte durch den Sieg vom vorletzten auf den drittletzten Platz. Der reicht am Saisonende auf jeden Fall zum Ligaverbleib.

"Ich glaube, wir sind jetzt durch", erklärte Außenangreifer Max Jungmann strahlend, während sein Mannschaftskollege Lukas Scholtes direkt daneben mit einem breiten Lächeln im Gesicht - und einer Kiste Bier in den Händen - Richtung Kabine marschierte. Den Erfolg gegen den direkten Konkurrenten wollten die Bliesener Volleyballer gebührend feiern.

Scholtes und Jungmann waren zuvor auf dem Feld zwei der stärksten Akteure des TV gewesen. Scholtes setzte als Zuspieler immer wieder gekonnt seine Teamkollegen in Szene. Und gerade Jungmann konnte diese Vorarbeiten nutzen, um Punkt für Punkt zu erzielen. Aber auch der Rest des Teams spielte - zumindest in drei von vier Sätzen - bärenstark.

Sehr zur Freude von Interimstrainer Gerd Rauch: "Unsere Annahme war gut, wir haben effektiv angegriffen und auch in der Feldabwehr und der Blocksicherung einige Bälle rausgeholt, die uns sonst reinfallen", analysierte der Übungsleiter mit krächzender Stimme - und einem dicken Schal um den Hals. Rauch stand nämlich trotz einer fiebrigen Erkältung an der Seitenlinie.

Im ersten und im zweiten Satz war Bliesen dem Gegner in allen Belangen überlegen. Der TV holte sich die Durchgänge mit 25:13 und 25:15, alles sah nach einem klaren 3:0-Sieg aus. Doch im dritten Satz schlichen sich Konzentrationsmängel ein. Friedrichshafen kam zurück in die Partie und gewann den Durchgang 25:22.

Doch dann legte Bliesen wieder den Schalter um - und ließ dem VfB in Satz vier nicht den Hauch einer Chance. Um 21:38 Uhr verwandelte Jungmann mit einem strammen Schmetterball den zweiten Matchball des TV zum 25:9. "Wir haben wenig Fehler gemacht und konnten unsere Leistung abrufen", zog Jungmann ein zufriedenes Fazit der Partie.

Ganz sicher am rettenden Ufer ist Bliesen übrigens trotz des Sieges gegen den direkten Konkurrenten noch nicht angekommen. Zwar hat das Team auf dem drittletzten Platz nun drei Zähler Vorsprung auf Friedrichshafen II. Allerdings muss der TV - um diesen Tabellenplatz sicher zu verteidigen - im letzten Saisonspiel daheim gegen den TV Radolfzell (25. März) noch einen Punkt holen. Denn sollte Friedrichshafen II zeitgleich bei der SG Rodheim mit 3:1 oder 3:0 gewinnen, wäre das Team vom Bodensee wieder punktgleich mit Bliesen. Dann würde die höhere Anzahl von Saisonsiegen den Ausschlag für die Endplatzierung geben. Und obwohl der VfB weniger Punkte als Bliesen hat, konnte er mehr Siege in der aktuellen Spielzeit feiern. Der Grund: Friedrichshafen II bekam vom Verband sechs Punkte abgezogen, weil der Club das Schiedsrichter-Soll nicht erfüllte.

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