Barbaratag Der Tag, an dem sich der Felsen öffnete

Bliesen · Am Tag der Heiligen Babara, Schutzpatronin aller Bergleute und Hüttenarbeiter, wurden langjährige Mitglieder geehrt.

 Bei der Feier zum Barbaratag wurden auch die Jubilare der IGBCE Ortsgruppe in St. Wendel für ihre langjährige Mitgliedschaft geehrt.

Bei der Feier zum Barbaratag wurden auch die Jubilare der IGBCE Ortsgruppe in St. Wendel für ihre langjährige Mitgliedschaft geehrt.

Foto: Frank Faber

Den Barbaratag, der Gedenktag der heiligen Barbara (4. Dezember), haben die Bliesener St. Barbara Bruderschaft und die Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IGBCE), Ortsgruppe St. Wendel, am Montag gemeinsam im Gemeindezentrum Bliesen gefeiert. Der Legende nach suchte die heilige Barbara von Nikomedien (das heutige Izmir in der Türkei) Schutz vor ihrem grausamen Vater. Da sie von einem Felsen geschützt wurde, der sich öffnete und sie verbarg, wählten die Bergleute sie zu ihrer Patronin und ehren sie jährlich.

Die Ehrerbietung begann mit der von Präses Klaus Leist in der Bliesener Pfarrkirche St. Remigius zelebrierten Messe. „Es war ein tolles Bild mit den Bergleuten am Altar“, meinte Präses Leist. Die St. Barbara Bruderschaft würde aber nicht nur am Barbaratag den Dienst am Altar übernehmen. „Sie ist sichtbar präsent und bringt sich aktiv in das politische Geschehen ein“, meinte Leist. Bei den Schlüsselereignissen der Jubiläums-Wallfahrt in St. Wendel hätte die Bruderschaft die Prozession durch die Stadt mit angeführt und bei der Ehrenwache am Schrein des heiligen Wendelins ein Zeichen gesetzt. Mit 146 Jahren ist die Bruderschaft der älteste Verein in Bliesen. „Vor fünf Jahren endete die mehr als 250-jährige Bergbauzeit im Saarland. Die Tradition ist Vergangenheit“, sagte Wolfgang Theis, der Vorsitzende der Bruderschaft. Doch, was wird aus den Liegenschaften und dem Grubenwasser?, so Theis fragend: „Droht es in die Saar zu fließen“. Seiner Meinung nach werde die RAG alles dafür tun, damit kein Schaden für die Menschheit entstünde. In Bliesen ist es seit ein paar Jahren Tradition, dass die Bruderschaft und die IGBCE-Gewerkschafter miteinander der Schutzpatronin am Gedenktag die Ehre zu erweisen.

„Die IGBCE setzt sich für die Rechte ihrer Mitglieder ein“, betonte Theis, der gleichzeitig auch die Ortsgruppe St. Wendel als Vorsitzender anführt. Und gemeinsam könne man die bergmännische Tradition weiter aufrechterhalten. „Wichtig dafür ist das Ehrenamt, denn Deutschland braucht die Menschen, die anpacken“, so Theis. Festredner Martin Becker, der Vorsitzende der IGBCE-Betriebsgruppe-RAG-Saar, ließ während seiner Ansprache die erfolglosen Sondierungsgespräche zur Bildung einer Jamaika-Koalition noch einmal Revue passieren. Er plädierte für eine bessere und stabilere Rente und die Einführung einer Bürgerversicherung.

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