Dem Rassismus Einhalt gebieten

St Wendel · Seit 30 Jahren leistet das Adolf-Bender-Zentrum (ABZ) wichtige Aufklärungsarbeit für mehr Toleranz. Zusammen mit Schulen im Landkreis sind einige Projekte entstanden. Ein Schwerpunkt ist das Schicksal der Juden in der Region.

 ABZ-Mitarbeiter Florian Klein stellt mit Schülern ihr Projekt vor. Foto: ABZ

ABZ-Mitarbeiter Florian Klein stellt mit Schülern ihr Projekt vor. Foto: ABZ

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Seit 30 Jahren besteht das Adolf-Bender-Zentrum (ABZ) in St. Wendel . Dies wurde im Alsfasser Kulturzentrum unter anderem mit Jazz-Rhythmen der Band Urknall gefeiert. Staatssekretär Stephan Kolling (CDU ) gratulierte stellvertretend für Schirmherrin, Saar-Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU ). Das ABZ sei als aktives und innovatives Zentrum über die Landesgrenzen hinaus bekannt.

Unterdessen präsentierten Schulen Projekte, die mit dem ABZ entwickelt worden waren. Eine Gruppe der Türkismühler Gemeinschaftsschule widmete sich vier Jahre dem jüdischen Leben in ihrer Gemeinde Nohfelden. In Zusammenarbeit mit ABZ-Mitarbeiter Florian Klein entstand die Wanderausstellung "Jüdisches Leben in der Gemeinde Nohfelden", die während der Sommerferien im Nohfelder Rathaus zu sehen ist.

Auch das Gymnasium Wendalinum in der Kreisstadt befasste sich zwei Jahre mit jüdischer Geschichte. Mit ABZ-Mitarbeiter Jörn Didas erforschten Schüler Fritz Berls Schicksal , ehemaliger Wendalinum-Gymnasiast, der 1939 vor den Nazis nach Israel floh. Dabei entstand enger Kontakt zu Berls Enkel Adi Gold in Haifa, der wiederholt in St. Wendel zu Gast war. Im Herbst wollen ihn Schüler in Israel besuchen. Weitere Projekte stammten aus Fraulautern und Saarbrücken.

ABZ-Geschäftsführer Willi Portz moderierte eine Podiumsdiskussion. Teilnehmer waren ABZ-Vize-Vorsitzende Maike Lüdeke-Braun, Landrat Udo Recktenwald (CDU ), Richard Bermann (Vorsitzender der saarländischen Synagogengemeinde), Franz Rudolph Kronenberger (stellvertretender Vorsitzender der Stiftung Demokratie Saarland ), Türkismühles Schulleiterin Monika Greschuchna und der Türkismühler Schüler Jérôme Laubenthal sowie Zeitzeuge Helmut Becker. Während des Gesprächs ging es um die Aufklärungsarbeit des Adolf-Bender-Zentrums. Es soll Rechtsradikalen erschwert werden, Jugendliche anzuwerben. Kronenberger titulierte das ABZ als einen "Partner in der Gesinnung". Greschuchna betonte, die 13-jährige Zusammenarbeit mit dem ABZ sei eine Erfolgsgeschichte und habe den Geist ihrer Schule tief geprägt. Laubenthal bezeichnete das ABZ als "wichtige Plattform, um allen Formen von Hass und Gewalt den Nährboden zu entziehen". Genau darin sieht Lüdeke-Braun eine der vielen Zukunftsaufgaben des Zentrums: Dem Rassismus müsse Einhalt geboten werden. "Hier leistet das Adolf-Bender-Zentrum eine wichtige Arbeit im Interesse unserer Gesellschaft."

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