Rallye Das Unternehmen „Rallye“ läuft

Konfeld · Die weltbesten Rallye-Piloten sind heute zu Gast im Kreis. Am Rundkurs Wadern-Weiskirchen fiebern Tausende Fans dem Spektakel entgegen. Kurios: 18 örtliche Vereine haben eine Firma gegründet, die sich ums Wohl der Zuschauer kümmert.

 Die Vorbereitungen für die Deutschland-Rallye liefen am Donnerstag im Bereich Konfeld auf Hochtouren: Patrick Barth überprüft die Gefahren- und Sicherheitsbereiche.

Die Vorbereitungen für die Deutschland-Rallye liefen am Donnerstag im Bereich Konfeld auf Hochtouren: Patrick Barth überprüft die Gefahren- und Sicherheitsbereiche.

Foto: Ruppenthal

Wenige Tage vor dem Spektakel geht es am Ort des Geschehens noch merklich ruhig zu. Auf dem welligen Terrain zwischen dem Weiskircher Ortsteil Konfeld und dem hinter einer Kuppe versteckten Waderner Stadtteil Morscholz deutet noch fast nichts darauf hin, dass hier heute die Top-Stars der internationalen Rallye-Szene beim deutschen Weltmeisterschaftslauf über die Feldwege brettern werden. Vorbei an den Zuschauermassen auf dem Acker, die neben dem ohrenbetäubenden Schauspiel auf der Strecke auch abseits davon auf ihre Kosten kommen wollen.

Dafür sorgt während der Wertungsprüfung (WP) Wadern-Weiskirchen, die um 12.53 Uhr und 18.21 Uhr zwei Mal befahren wird, erneut die so genannte ADAC Rallye Hochwald GbR, der 18 Vereine aus Weiskirchen und Morscholz angehören. „Wir kümmern uns um die fünf an der Strecke liegenden Zuschauerpunkte“, verrät Patrick Barth, einer der Vorsitzenden der Fußballer des SV Weiskirchen Konfeld: Auch wenn am Freitag kein Ball im Spiel ist, wird das Ganze für ihn wieder eine „runde Sache“, denn auf die Rallye-Stars um Weltmeister Sébastien Ogier (Ford) aus Frankreich oder den aktuellen WM-Führenden Thierry Neuville (Hyundai) aus Belgien wartet jener knapp fünf Kilometer lange Rundkurs, den die Piloten aus dem Vorjahr bereits kennen.

Damals war Thomas Krisam, der stellvertretende Rallye- und Abschnittsleiter „Saarland“, davon ausgegangen, dass die WP zu den meistbesuchten der Rallye Deutschland zählen werde: „Das hat sich bestätigt. Nur beim Prolog in Saarbrücken waren mehr Leute. Die WP Wadern-Weiskirchen war mit 10 000 bis 15 000 Zuschauern neben der ,Panzerplatte’ die am meisten besuchte Prüfung. Wir gehen diesmal sogar von noch mehr Besuchern aus – zum einen hat sich das Spektakel aus dem Vorjahr herumgesprochen, zum anderen wird das Wetter diesmal besser“, sagt Krisam.

Darauf müssen sich Barth und die Vereine der Hochwald-GbR gefasst machen. Sie leisten nicht nur die tatsächliche Bewirtung der Gäste vor Ort: „Wir kümmern uns um die gesamte Infrastruktur im Bereich der Zuschauerpunkte: Aufbau der Bier- und Essensstände, Kalkulation und Bestellung von Essen und Getränken. Wir sorgen für die Stromversorgung, grenzen Parkplätze ein, sorgen für die Beschilderungen, den Einlass an den Kassen und so weiter“, berichtet Barth.

Die sieben beteiligten Vereine aus der Gemeinde Weiskirchen betreuen erneut die zwei gegenüberliegenden Zuschauerbereiche am schnellsten Streckenabschnitt. Rund 180 Helfer stehen dafür bereit, auf Morscholzer Seite sind es ähnlich viele. „Das war zu Anfang der Planung der wichtigste Punkt: Wieder genug Helfer zu finden und diesen die Aufgaben zuzuteilen. Die Bereitschaft war wieder ähnlich hoch, nachdem Organisation und Umsetzung im Vorjahr vorbildlich gelaufen sind“, zeigt sich Barth erfreut.

Schon seit März hätten regelmäßig Treffen stattgefunden, mit dem näher rückenden Termin wurden diese immer häufiger. Und das Fieber steigt. Nachdem am Samstag schon die Einrichtung der insgesamt 2000 Parkplätze für die Weiskircher Zuschauerpunkte anstand, soll das meiste der Infrastruktur am Donnerstag in einem Rutsch gestemmt werden. „Da wird dann den ganzen Tag richtig rangekarrt“, verrät Barth.

Helmut Betzold, einer der vielen ehrenamtlichen Helden im Hintergrund der Rallye, ist schon seit acht Wochen am Buckeln: Der 68-Jährige ist für die Beschaffenheit des Untergrunds auf dem 15 Hektar großen Gelände zuständig. Er koordinierte die Mäharbeiten auf den Feldern, unterstützte bei der Parkplatz-Herrichtung und so weiter: „Er macht eine unbezahlbare Arbeit, ist ganz akribisch dahinter, dass die Strecke bestens präpariert ist“, sagt Barth.

Davon durften sich die Rallye-Piloten am Dienstag überzeugen, als sie erstmals über den Kurs fuhren, um ihren Aufschrieb für die WPs am Freitag zu erstellen. Dank der tatkräftigen Vorarbeit der Vereine aus Weiskirchen und Morscholz erwartet die Zuschauer dann erneut ein packendes Rallye-Spektakel mit allem Drum und Dran.

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