Fastnacht Da waren Männer nur Mittel zum Zweck

St. Wendel · In ein wahres Tollhaus verwandelten die kfd-Frauen aus Alsfassen das Kulturzentrum. Ihre Fastnachtsshows begeisterten die Narren.

 Auch mit großartigen Sketchen wurde das Publikum unterhalten. Hier macht ein Automat einfach was er will. Sandra Groß ist der Verzweiflung nahe.

Auch mit großartigen Sketchen wurde das Publikum unterhalten. Hier macht ein Automat einfach was er will. Sandra Groß ist der Verzweiflung nahe.

Foto: Frank Faber

Sie waren dann mal weg. „Einmal Disney und zurück“ hatte die katholische Frauengemeinschaft (kfd) St. Anna Alsfassen ihre beiden Fastnachtsshows im Kulturzentrum Alsfassen überschrieben. Beim Finale tauchten die Akteure der Theatergruppe als bekannte Figuren aus dem Freizeitpark auf. Doch zuvor wechselte das universell einsetzbare Ensemble mehrmals die Klamotten und schlüpfte in diverse komische Rollen.

Den Vortritt lassen die kfd-Frauen dem neuen Männerballett. Licht aus im Saal, und die sechs Typen legen bei der Premiere eine tanzende und schuhplattelnde Neonshow hin. Ein heilloses Durcheinander richtet Edda (Edda Klein) an, die eine Bowle für das Plauderstündchen mit ihren Freundinnen angesetzt hat. Die Tratschtanten rätseln, welch ungenießbares Gebräu sie runterschlucken. Die Vermutung reicht von Erdbeer- bis zur Schlammbowle. Noch schlimmer. Es ist eine unappetitliche Brühe aus dem Topf mit den gewaschenen Socken von ihrem Mann. Pfui Deiwel. Auch Biene Willi (Udo Recktenwald) stinkt es gewaltig. „Ich will keine über mit Glykose gedüngte Felder fliegende Drohne mehr sein, ich will ein Mädchen sein, weil die es doch viel besser haben“, jammert er der Biene Maja (Ursula Weiland) den Kopf voll. Bis zum Abflug zankt das Ungeziefer hin und her. Anschließend kommt es im Kulturzentrum zu einem unfassbaren Eklat.

Jupp (Evi Färber) will den Alleinunterhalter Peter Skorupka samt Keyboard rausschmeißen. „Wir können deine Katzenmusik nicht mehr hören“, blafft Jupp den versierten Musiker an. Der kontert prompt: „Mit dem Katastrophenorchester wollt ihr hier spielen?“. In der Tat. Das Trio mit Jupp, Josef (Marianne Riotte-Brill) und Jüppche (Christina Schönecker) hat musikalisch nichts zu bieten und sie versinkt in ein tieffliegendes Verkaufsgespräch. „Willst du vielleicht doch noch da bleiben?“, bittet Jupp charmant den Musiker Peter um Entschuldigung.

Die vier Alsfasser Lästerschwestern sind schon Knallerweiber, untereinander spinnefeind und ihre Männer sind nur Mittel zum Zweck. „Ihr seid so scheiße, scheiße scheiße, sexy. Kohle regiert eure Welt, wir geben es aus, wie es uns gefällt“, singen die Desperate Housewives. Sandra Groß verzweifelt an der Bedienung des interaktiven Passbildautomates, der Hosenkauf von Christina Schönecker mit ihrem Karl endet mit dem Griff ins Klo.„Wie Gott ihn schuf und der Alkohol ihn geformt hat“, beschreibt die letzte Putzfrau vor der Autobahn (Marianne Riotte-Brill) ihren Ehegatten und zieht über den armen Schlucker her.

 Tolle Stimmung herrschte bei der Kappensitzung im Kulturzentrum.

Tolle Stimmung herrschte bei der Kappensitzung im Kulturzentrum.

Foto: Frank Faber

Und zu allem Übel schauen noch Waltraud (Christina Schönecker) und Mariechen (Evi Färber) im Saal vorbei. Da sitzt niemand mehr, als die tanzenden Alpha-Lady’s mit dem Song „Fantasy Girl“ einen Flash- 
mob anzetteln. Der Löffelrhythmus dominiert bei der abgewandelten bayerischen Version des „Cup Songs“. Die Showgruppe Zeta Girls tanzt zu den Hits „Uptown Funk“ sowie „Mambo No. 5“ und reißt das enthusiastische Publikum vor dem Disney-Finale mit.

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