Brot- und Brötchenprüfung Vielfalt und Qualität überzeugen den Prüfer

St. Wendel · Auf den ersten Blick sieht das Milchbrötchen perfekt aus. Es hat die richtige Größe und Form. Es ist besonders hell gebacken. Aber genau das kritisiert Karl-Heinz Schmalz vom Deutschen Brotinstitut.

 Dem Prüfer Karl Ernst Schmalz (links) legen die Bäcker Harry Barthold, Martin Steimer und Albrecht Ackermann (von links) ihre leckersten Brote und Brötchen zum Qualitätstest hin.

Dem Prüfer Karl Ernst Schmalz (links) legen die Bäcker Harry Barthold, Martin Steimer und Albrecht Ackermann (von links) ihre leckersten Brote und Brötchen zum Qualitätstest hin.

Foto: B&K/Bonenberger/

Er schneidet das Brötchen auf, drückt seinen Daumen in das weiße Innenleben. Es bleibt eine Delle. „Der Daumenabdruck muss aber zurück kommen“, sagt der Brot- und Brötchenprüfer. Ansonsten sei das Brötchen aus fachlicher Sicht nicht in Ordnung. Und nicht gut für den Magen. Ob dem Kunden das Brötchen nun schmecke oder nicht, das spiele da keine Rolle. Das sei ohnehin Geschmackssache.

Am Donnerstagmorgen in der Kreissparkasse in St. Wendel geht es rein um die Qualität der Backwaren. Die Bäckerinnung Saarland hatte die Bäcker in der Region aufgerufen, ihre Brote und Brötchen vorbeizubringen. Ganz freiwillig. Zur eigenen Qualitätskontrolle, wie Schmalz betont: „Manchmal hilft ein Blick von außen“, sagt er. Und fügt hinzu: „Wir wollen den Bäckern in ihrem Qualitätsbestreben ein Feedback geben.“

Schmalz hat eine Erfahrung von 30 Jahren aufzuweisen. Daher weiß er, dass der erste Eindruck von einem Brot nicht immer der richtige ist. Er arbeitet sich von außen nach innen vor. Wie ist die Kruste? Ist der Teig lange genug gebacken? Letztendlich geht es aber auch um Geruch und Geschmack. Mit den Bäckern aus dem St. Wendeler Land ist er sehr zufrieden. „Von der Qualität, aber auch von der Vielfalt“, sagt Schmalz. So freut er sich, mal ein Dinkel-Joghurt-Brot mit einer Cornflakes-Kruste testen zu dürfen.

Fünf Betriebe ließen ihre Waren testen. Auf dem langen Tisch im Foyer der Bank lagen denn auch zahlreiche Brote und noch mehr Brötchen. Aufgeschnitten, versteht sich. Ein entsprechender Duft begrüßt die Kunden, die den Schalterraum betreten. Einige bleiben stehen, andere informieren sich. Schmalz spricht von „vielen neugierigen Blicken“. Das sei gut so. Denn Sinn und Zweck dieser öffentlichen Prüfung sei, den Kunden zu demonstrieren, wie viel Wert die Bäcker auf ihre Qualität legen.

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