Breites Angebot zur Selbsthilfe

St Wendel · Zum vierten Mal organisiert der Landkreis St. Wendel den Selbsthilfetag. Am Samstag, 3. September, sind von 10 bis 15 Uhr Selbsthilfegruppen auf dem St. Wendeler Schlossplatz vertreten. Im Vorfeld des Aktionstages stellt die Saarbrücker Zeitung einige der Gruppen vor. Heute geht es um Diabetes.

 Die Blutzuckerprofis: Sylvia Bender-Weissgerber, Gerd Herrmann, Karin Morgenstern und Waltraud Kreutz bei der Planung des Aktionstags. Foto: JENNIFER Sick

Die Blutzuckerprofis: Sylvia Bender-Weissgerber, Gerd Herrmann, Karin Morgenstern und Waltraud Kreutz bei der Planung des Aktionstags. Foto: JENNIFER Sick

Foto: JENNIFER Sick

Zucker ist ein wichtiger Energielieferant für den Körper und wird normalerweise mit Hilfe des Hormons Insulin in die Zellen transportiert. Ist dieser Vorgang jedoch gestört, entsteht Diabetes . Diabetes ist eine Krankheit, die sich nicht nur auf die Betroffenen selbst auswirkt, sondern auch auf deren Partner, Familie und das soziale Umfeld. Besonders am Anfang, bei der Diagnose Diabetes , ist die Verunsicherung groß. Die Angst vor dem Unbekannten kommt auf. Doch Angst ist ein schlechter Ratgeber. Nützliche Tipps, Rat und Informationen zum richtigen Umgang mit der Krankheit findet man bei einem Arzt oder durch den Kontakt zu einer Selbsthilfegruppe.

In St. Wendel gibt es seit 1988 eine Diabetikerselbsthilfegruppe, die sich jeden ersten Mittwoch im Monat um 19 Uhr im Unternehmer- und Technologiezentrum St. Wendel (UTZ) im Konferenzraum 3 trifft. Hier gibt es regelmäßige Fachvorträge und auch Gesprächsrunden, bei denen sowohl Erkrankte als auch deren Angehörige mehr über Diabetes erfahren können. "Bei uns geht es darum, Informationen auszutauschen und immer auf dem neuesten Stand zu sein", erzählt Waltraud Kreutz, Leiterin der Gruppe. "Durch Vorträge von Ärzten und Diabetesberatern sind die neuesten Erkenntnisse aus Studien oder der Forschung sowie praktische Tipps im Umgang mit Diabetes für mich der größte Nutzen." Doch nicht nur die Information steht im Vordergrund, auch das gemeinsame Gespräch sei wichtig, weil "geteilte Probleme kleinere Probleme sind", so Kreutz. Deshalb treffe man sich immer in einer sehr lockeren Runde. Auch gemeinsame Kochabende, Wanderungen und ein Grillfest gehören mit dazu.

Zur Zeit versucht die Gruppe darüber hinaus, vor allem junge Diabetiker von ihrem Nutzen zu überzeugen. "Wir möchten sie integrieren, denn sie können von unserer Erfahrung lernen", so Kreutz. Zu diesem Zweck haben sich vor einigen Monaten die "Blutzuckerprofis" zusammengetan, eine Gruppe von Menschen, die vor allem Kinder, Jugendliche und Eltern erreichen möchten. Gemeinsam haben sie einen Aktionstag terminiert, der junge Diabetiker ansprechen und zum Austausch bewegen soll. Am Freitag, 7. Oktober, können alle Interessierten von zehn bis 18 Uhr ins Marienkrankenhaus kommen, um bei dem Aktionstag dabei zu sein.

Neben Vorträgen von Ärzten, Diabetikern, Jugendlichen und Betroffenen gibt es auch ein buntes Rahmenprogramm mit zahlreichen Ständen und einem Infomobil, das zeigt, wie sich Sport auf den Blutzucker auswirkt. Wer abseits des Aktionstags gerne Kontakt zur Diabetikerselbsthilfegruppe aufnehmen möchte, der kann bei Waltraud Kreutz unter Tel. (0 68 54) 66 33 anrufen oder einfach zu einem der Treffen kommen Die Gruppe wird auch mit einem Stand beim Selbsthilfetag vertreten sein.

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Hintergrund "In der Selbsthilfegruppe Lebensfreude teilen" ist das Motto des Selbsthilfetages im Landkreis St. Wendel . Alle zwei Jahre gibt es diesen Aktionstag. Dazu präsentieren sich am Samstag, 3. September, 10 bis 15 Uhr, 20 Selbsthilfegruppen aus der Region auf dem St. Wendeler Schlossplatz. Sie bieten Informationen, laden zu Gesprächen und Mitmachaktionen ein. Zudem wird der neue Selbsthilfeführer vorgestellt. Dieser gibt einen Überblick über alle Selbsthilfegruppen im Landkreis. Menschen, die sich einer Selbsthilfegruppe anschließen, sind häufig in einer schwierigen Lebenssituation, fühlen sich allein gelassen mit ihrer Erkrankung oder ihrer Sucht. Die Gruppen bieten Unterstützung und den Austausch mit anderen Betroffenen. Zu dem Programm des Selbsthilfetages gehören Bewegungsspiele, ein Sinnesparcours oder ein Stimmungstest. Wie sich ein Betrunkener seine Umgebung wahrnimmt, soll die Rauschbrille simulieren. red

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