Neue CD Blues, Reggae und Rock in Mundart

St. Wendel · Charles Graeber präsentiert seine neue CD „Hering on the Rocks“ beim St. Wendeler Moonlight-Shopping.

 Gibt am Mikrofon alles: Charles Graeber, auch Charly genannt, bei einem Auftritt im St. Wendeler Saalbau.

Gibt am Mikrofon alles: Charles Graeber, auch Charly genannt, bei einem Auftritt im St. Wendeler Saalbau.

Foto: B&K/Bonenberger

Die Stimme von Charles „Charlie“ Graeber gehört zur Musikgeschichte der Kreisstadt St. Wendel. Mit bekannten Blues-, Reggae- und Rocksongs in saarländischer Mundart nimmt der Altmeister am nächsten Moonlight-Shopping teil.

Am kommenden Samstag, 9. September,  ab 20 Uhr stellt der Sänger mit dem Projekt „Schmagges“ sein neues Mundart-Album „Hering on the Rocks“ in der St. Wendeler Bahnhofstraße vor der Buchhandlung Klein vor.

„Für mich ist das kein kommerzielles Projekt, wenn es sich selbst trägt, gut iss“, sagt der 71-jährige Charles Graeber, der augenzwinkernd ergänzt: „Ein großer Star kann man in meinem Alter nicht mehr werden“.

Für die Produktion der in einem Studio in Neunkirchen eingespielten und in Selters gemasterten CD hat sich der Künstler 14 alte Klassiker mit hohem Wiedererkennungswert ausgesucht und sie mit Wortwitz in einen Platt-Text verpackt.

„Bei der Auswahl der Songs und Themen bin ich planerisch vorgegangen“, meint Graeber. Die Lieder sollen Stimmung und gute Laune verbreiten, den Saarländer einfach zum Mitsingen animieren. Wie beim zweiten Titel. Aus Eric Claptons Country-Rock-Nummer „Lay down Sally“ ist „Mach’s doch selwer, dann siehsch de moo wie’s iss“ geworden. Darin beschäftigt sich der Künstler mit dem am Fernsehen nörgelnden Fußballfan oder tief fliegenden politischen Stammtischparolen: „Wer hat die Deppe nur gewählt“.

Graeber vermittelt Heimatgefühle und träumt vor sich hin „Wenn die Sonne scheint, lei ich off meiner Wies, an der Blies“ („On the Beach“, Chris Rea). Die Rastamann-Hymne des jamaikanischen Reggae-Oberhauptes Bob Marley „I shot the Sheriff“ tauft Graeber in „Eisch hasse Hering“ um, im Blueshit „I put a spell on you“ klagt er eingängig auf saarländisch „Ich hann die Faxe dick“. Graebers schwarze Soulstimme dominiert gemeinsam mit Sängerin Heike Wagner die Ohrwürmer „Sinn die Weck weg? („Hit the road Jack“) oder „Ei wie gutt“ („I feel good“).

Zum Schluss wird dann noch ordentlich gitarrenbetont gerockt. Dem Discostampfer „Sharp Dressed Man“ vom texanischen Bluesrock-Trio ZZ Top hat er im Refrain sein eigenes Lebensmotto „Mich kritt nix kabutt, isses Lewe noch no trieb, immer hoch die Gellerieb“ eingebaut.

Definitiv. Im Musiker- und Künstlerleben hat Graeber immer nach vorne geschaut, sich nie von einer Richtung aufhalten lassen und immer wieder neue Einflüsse aufgesaugt und sich davon inspirieren lassen. Und das hat der Ü70-Sänger nun davon. Auch der Saarländische Rundfunk hat Geschmack an Charles Graebers Mundartsongs gefunden und die Neuerscheinung „Hering on the Rocks“ zur CD der Woche gekürt. Vom 18. bis 24. September sollen pro Tag zwei Songs im Radio gespielt werden.

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