Beruf mit Verantwortung und Zukunft

St Wendel · Es werden immer mehr Altenpfleger gebraucht. Die St. Wendeler Stiftung Hospital hat im Herbst 17 neue Ausbildungsplätze in der Altenhilfe geschaffen. Gleichzeitig wurden neun Auszubildende nach erfolgreichem Prüfungsabschluss in den Pflegedienst übernommen. Für Susanne Gramsch und Robin Frost ist die Altenpflege nicht nur Beruf, sondern Berufung.

 Altenpfleger Robin Frost (links) und Susanne Gramsch (rechts) mit Bewohnerin. Foto: Judith Becker

Altenpfleger Robin Frost (links) und Susanne Gramsch (rechts) mit Bewohnerin. Foto: Judith Becker

Foto: Judith Becker

Wer sich für einen Beruf in der Altenpflege entschieden hat, der muss flexibel sein. "Tagesdienst, Nachtschicht, da kommt nie Langeweile auf. Ich wollte immer Altenpfleger werden. Der Beruf war meine Berufung", sagt der St. Wendeler Robin Frost. Nach erfolgreichem Prüfungsabschluss ist der 33-jährige ehemalige Auszubildende von der Stiftung Hospital übernommen worden. Vor seiner Ausbildung war Frost bereits als Pflegehilfskraft im Einsatz. "Zu dem, was man in der praktischen Altenpflege kennengelernt hat, lernt man während der dreijährigen Ausbildung theoretisch noch dazu. Durch meine Vorkenntnis hatte ich Vorteile", erklärt Frost.

Einen nicht klassischen Berufsweg hat Susanne Gramsch eingeschlagen müssen, ehe sie ihren Arbeitsvertrag bei der Stiftung in der Tasche hatte. Die 51-jährige Mutter von drei Kindern ist sozusagen eine Wiedereinsteigerin.

"In der Altenpflege werden auch Pflegekräfte benötigt, die etwas älter sind und dafür sehr viel Lebenserfahrung mitbringen", sagt Hospital-Direktor Dirk Schmitt. Gramsch hat nach der mittleren Reife eine Ausbildung zur Apothekenhelferin gemacht, wurde aber nicht übernommen. Später ist die dreifache Mutter und Hausfrau in einem Steuerbüro ein zweites Mal ins Berufsleben eingestiegen. "Mit den vielen Terminen nebenher war der normale Alltag nur schwer zu vereinbaren", sagt Gramsch. Daraufhin fasst sie den Entschluss, eine Ausbildung zur Altenpflegerin zu beginnen. Über die Altenpflegeschule in Schwalbach hat sie den Weg nach St. Wendel eingeschlagen. "Am Anfang ist es mir schon schwergefallen, den ganzen Tag in der Schule zu sitzen", gesteht Gramsch. Wie ihr Arbeitskollege Frost ist sie nun in der Altenpflege bei der Stiftung Hospital tätig. "Meine Kinder leben mittlerweile verstreut, das passt und jetzt ist die Mutter noch einmal dran", freut sich Gramsch über die Festanstellung.

"Altenpfleger ist ein Beruf mit Zukunft. Die Menschen, die ihn ergreifen, müssen sich darüber im Klaren sein, was man sich damit aufbürdet", betont der Hospital-Direktor. Seine Zukunftsperspektive sieht Frost positiv. "Es gibt 160 verschiedene Möglichkeiten der Weiterbildung", sagt er. Längst, so erläutert Schmitt, würde der Job in der Altenpflege nicht mehr als reiner Frauenberuf betrachtet. "Das sehen wir schon bei den Praktikanten oder den Anfragen für ein freiwilliges soziales Jahr", berichtet er. Sein Haus investiert mit jedem Ausbildungsplatz ein Stück in die Zukunft. "Es geht um die Nachhaltigkeit. Wir wollen uns bewusst nicht in den Chor einreihen, der den Fachkräftemangel beklagt, sondern aktiv etwas dagegen unternehmen", erläutert Schmitt.

In den vergangenen drei Jahren habe die Stiftung Hospital mehr als 25 Auszubildenden einen festen Job im Hause bieten können, alleine neun davon in diesem Jahr. "In der Ausbildung können sich die jungen Menschen in den verschiedenen Bereichen der Altenhilfe ein Bild von den täglichen Erfordernissen in der Pflege machen", stellt Hospital-Ausbildungskoordinatorin Angelika Gerharth fest. Damit würde für später gesorgt, dass jeder nach seinen eigenen, erlernten Fähigkeiten im Beruf optimal eingesetzt werden könne.

Im Herbst hat die Stiftung Hospital übrigens 17 neue Ausbildungsplätze im Bereich der Altenhilfe geschaffen.

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