Bundeswettbewerb „Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin“

St. Wendel · St. Wendeler Schülerfirma Fairy Dream vertritt das Saarland beim Bundeswettbewerb „Bestes Junior Unter- nehmen 2018“ in Berlin.

 Allein der Blick auf die Produktion der Pralinen und Sirups der Schülerfirma Fairy Dream lässt erahnen, wie viel Ideenreichtum hinter dem Geschäftsmodell steckt.

Allein der Blick auf die Produktion der Pralinen und Sirups der Schülerfirma Fairy Dream lässt erahnen, wie viel Ideenreichtum hinter dem Geschäftsmodell steckt.

Foto: Sophie Kliesa

Die Schülerfirma Fairy Dream stellt unter einem märchenhaften Motto Liköre, Sirups und Pralinen selbst her und vermarktet die Produkte. Das Institut der Deutschen Wirtschaft Köln hat den Oberstufenschülern der St. Wendeler Dr.-Walter-Bruch-Schule dafür den Titel „Bestes Junior Unternehmen 2018“ im Saarland verliehen. Damit hat sich die Schülerfirma für den Bundeswettbewerb qualifiziert, der vom 20. bis 22. Juni in Berlin stattfindet.

Und so haben sie ihr Unternehmen eröffnet: „Im Seminarfach hatte sich zum Schuljahresbeginn eine Gruppe mit 21 Schülern zusammengefunden. Anfangs war es etwas schwierig, eine Geschäftsidee zu finden“, gesteht Alena Kuhn. Doch dann hat es klick gemacht. Die Schüler haben mit einem ambitionierten Ziel zu Märchenmottos damit begonnen Liköre und Praline zu kreieren. „Wir wollten uns vom Herkömmlichen mit einer eigenen Produktreihe abgrenzen“, sagt Lisa Schumacher, die mit Alena Kuhn in der Unternehmensleitung sitzt. Ihre Kreation taufen sie „Fairy Dream-Welcome to your Wonderland“.

Die Produktionsabteilung hat das Feinkost-Warenangebot beim Wirtschaftspaten in der Friedrichsthaler Küchenbox hergestellt. „Alle Rezepte haben wir uns selbst rausgesucht“, erklärt Anne Groß. Eine Kostprobe gefällig. Das Frühlingssortiment besteht aus den Märchen Rotkäppchen, Rapunzel und Froschkönig, welche den Geschmacksrichtungen Himbeere, Maracuja und Limette-Vanille zugeordnet werden. Diese Kreation gibt es als Liköre sowie als Pralinenmischung im Glas. „Mit viel Liebe zum Detail und den Mitteln, die wir zur Verfügung hatten, haben das Beste daraus gemacht“, erläutert Anne Groß.

Soweit, so lecker. Doch wie finanziert sich eine Schülerfirma? Jedenfalls nicht mit Spielgeld. Anteilsscheine sind zu je zehn Euro verkauft worden, und mit einem Betriebskapital von 850 Euro sind sie an den Start gegangen. „Wir mussten aber auch weiteres Geld generieren, um die laufenden Kosten zu decken“, berichtet Michelle Klos aus der Marketingabteilung. Die Erstproduktion hat auf Weihnachtsmärkten reißenden Absatz gefunden. „Wir waren ausverkauft“, berichtet Alena Kuhn. Bei den Verkaufsaktionen haben sich die Schüler streng an das Jugendschutzgesetz gehalten. „Nur 18 Jährige haben hinter dem Stand gestanden. An Minderjährige durfte nicht verkauft werden“, betont Lisa Schumacher. Im März hat Fairy Dream sein Unternehmen auf der Schülerfirmen-Messe Firmes in Neunkirchen präsentiert und ist auf dem dritten Platz gelandet. „Unsere Vorstellung bei dem Wettbewerb haben wir im Hinblick auf den Landeswettbewerb reflektiert und analysiert“, erklärt Alena Kuhn. Denn zwei Monate später haben sie ihre Firma beim Junior-Landeswettbewerb einer Fachjury – besetzt mit Bildungs- und Wirtschaftsvertretern – vorgestellt. „Die haben ganz genau hingeschaut“, meint Lisa Schumacher. Und das war auch gut so. Die St. Wendeler Schüler haben mit ihrem Gesamtkonzept die Juroren überzeugt und sind regelrecht auf den ersten Platz katapultiert. Das bedeutet nicht nur den Landessieg: „Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin“, haben sie lauthals vor Freude bei der Siegerehrung in Saarbrücken skandiert.

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