Straßensperre Bauzaun verhindert freie Fahrt

St. Wendel · In der Tritschlerstraße in St. Wendel kommen Autofahrer nicht weit. Sie müssen einen Umweg in Kauf nehmen.

 Dieser Zaun in der Tritschlerstraße verärgert die Autofahrer und zwingt sie einen Umweg über den Kreisverkehr in der Dortmunder Straße zu fahren.

Dieser Zaun in der Tritschlerstraße verärgert die Autofahrer und zwingt sie einen Umweg über den Kreisverkehr in der Dortmunder Straße zu fahren.

Foto: Thorsten Grim

Sie ist neu, sie ist geteert, und Laternen beleuchten den Weg. Es gibt einen Bürgersteig und eine Rinne. Und doch, wer als Autofahrer oder Fußgänger in Höhe der Bäckerei Gillen von der Tholeyer Straße in St. Wendel in die Tritschlerstraße einbiegt, steht alsbald vor einem Bauzaun. Quer über die Straße gestellt, versperrt dieser vor einer Produktionshalle der Firma Hörmann Automotive die Durchfahrt. Wer also schnell von der Bäckerei Gillen oder einem anderen der dort angesiedelten Unternehmen ins Industriegebiet fahren oder gehen möchte, hat Pech. Ebenso diejenigen, die aus dem Industriegebiet heraus diese Straße nutzen möchten. Alle müssen den Umweg über den Kreisverkehr in der Dortmunder Straße in Kauf nehmen. Möglich wäre auch, die Frankfurter oder Weimarer Straße zu nutzen – doch diese Routen wären noch länger.

„Für uns ist nicht nachvollziehbar, wieso man eine offensichtlich fertige Straße nicht endlich freigibt“, sagt die Inhaberin einer in der Tritschlerstraße ansässigen Praxis. Erst werde viel Geld investiert und dann die Durchfahrt verwehrt. Das ergebe doch keinen Sinn.

„Es gibt für diesen Bereich einen Erschließungsvertrag zwischen St. Wendel und der in Ottweiler ansässigen Firma Castellana“, erläutert Stadt-Sprecher Volker Schmidt auf SZ-Nachfrage. In diesem Vertrag verpflichte sich das Unternehmen, „das Gebiet nach unseren Standards zu erschließen. Nach der Fertigstellung wird es von uns abgenommen und in unseren Besitz übergehen“. Castellana hat auf einem Teil des ehemaligen St. Wendeler Kasernengeländes einen Garagenpark mit insgesamt 80 Stellplätzen für Caravan, Auto, Anhänger oder als Lagerplatz errichtet.

Dass das Teilstück in der Tritschlerstraße  seit Wochen fertig ist, kann Schmidt nicht bestätigen – aber er dementiert es auch nicht. Auf die Frage, warum sie nach wie vor gesperrt ist, sagt er: „Es gibt ein paar Details, die noch abgeschlossen werden müssen.“ Beispielsweise sei die neugebaute Straße noch zu vermessen, ehe sie formal umgewidmet werden könne. „Wir rechnen damit, dass die Straße im Frühjahr des kommenden Jahres aufgeht“, erläutert Schmidt. Unabhängig davon weist der Stadt-Sprecher darauf hin, dass der Investor die Absperrgitter aufgestellt habe. „Die kommen nicht von uns.“ Und er sieht die Notwendigkeit, dass in absehbarer Zeit etwas passiere. „Der Bedarf, dort durchfahren zu können, ist in jüngster Zeit sicherlich gestiegen, seit die drei neuen Gebäude an der Tholeyer Straße komplett vermietet sind.“ Aber letztlich bewege man sich zeitlich „im normalen Bereich“ und alles laufe im  „üblichen Prozedere“.

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