Arbeit mit besonderer Qualität

St Wendel · Unter dem Motto „In der Selbsthilfegruppe Lebensfreude teilen“ ist der dritte Selbsthilfetag in St. Wendel veranstaltet worden. Vor allem ging es darum, auf die Qualität der Selbsthilfearbeit aufmerksam zu machen.

 Verschiedene Gruppen brachten den Besuchern den Selbsthilfegedanken näher. Foto: Sick

Verschiedene Gruppen brachten den Besuchern den Selbsthilfegedanken näher. Foto: Sick

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"In der Selbsthilfegruppe Lebensfreude teilen" - unter diesem Motto wurde am Samstag auf dem Schlossplatz der dritte Selbsthilfetag veranstaltet. Selbsthilfegruppen aus der Region boten an drei großen Ständen Informationen an und luden interessierte Besucher zu Gesprächen und Mitmach-Aktionen ein. Von den über 60 Gruppen, die sich beispielsweise mit Problemen wie Krebs-, Sucht-, Stoffwechsel- oder auch Muskelerkrankungen beschäftigen, waren 20 gekommen, um den Selbsthilfegedanken der Öffentlichkeit etwas näher zu bringen. Anders als in den vergangenen Jahren traten sie dabei aber nicht getrennt, sondern als ein großes Kollektiv auf. "Wir haben das Konzept ein wenig verändert", erklärt Organisatorin Beate Ufer von der Kontakt- und Informationsstelle für Selbsthilfe im Saarland (KISS) dazu. "In diesem Jahr geht es uns mehr darum, auf die besondere Qualität der Selbsthilfearbeit hinzuweisen und weniger um die Vorstellung jeder Gruppe im Speziellen. Außerdem möchten wir zeigen, dass Selbsthilfegruppen keine Jammerhaufen sind, sondern vielfältig und lebendig agieren."

Extra zu diesem Anlass hatten die Mitglieder der teilnehmenden Gruppen farbenfrohe T-Shirts angezogen, auf denen das Motto "In der Selbsthilfegruppe Lebensfreude teilen" deutlich zu lesen war. So konnte jeder gleich erkennen, wen er auf dem Schlossplatz ansprechen durfte. "Besucher haben fünf Stunden Zeit und Gelegenheit, sich mit den Mitgliedern auszutauschen und einen Einblick zu bekommen, wie vielfältig die Selbsthilfearbeit im Landkreis ist", erklärte Andreas Kramer vom Gesundheitsamt.

Und nicht nur das. Neben interessanten Gesprächen boten die Gruppen auch verschiedene Mitmach-Aktionen an. Dazu gehörten ein Glücksrad und auch das Stricken von Freundschaftsbändern. Etwas themenbezogener waren ein Stimmungstest, ein Getreide-Quiz und eine Rauschbrille, die Besuchern zeigte, wie sich Alkohol auf ihre motorischen Fähigkeiten auswirkt. Außerdem stellten Gesundheitsamt und Landkreis den neuen Selbtshilfeführer vor, der am Tag zuvor erschienen war. Er fasst alle Daten der Selbsthilfebewegung in und um St. Wendel zusammen und ist als Handreichung für Betroffene, aber auch für die tägliche Arbeit der Gruppen gedacht. Und wie wichtig diese Arbeit und mit ihr natürlich auch der Selbsthilfetag ist, fasste Landrat Udo Recktenwald in wenigen Worten zusammen: "Die Selbsthilfegruppen sind ein Ort der Gemeinschaft, der Solidarität und des Austausches. Sie sind uns ein wichtiges Anliegen und ich bin sehr froh, dass der Impuls, sie stärker zusammenzuführen und transparenter zu machen, im Selbsthilfetag gegipfelt ist."

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