Alte Legende in neuem Gewand

St Wendel · „Wir haben uns gefragt, wie teilen heute aussieht“, erklärt Sabine Lamberty von der Theatergruppe Kreuz & Quer den Ansatz des Projektes. Das Stück ist morgen am Schlossplatz in St. Wendel zu sehen – als Straßentheater.

 Auch beim „modernen“ Martin geht es ums Teilen. Foto: Thewalt

Auch beim „modernen“ Martin geht es ums Teilen. Foto: Thewalt

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"Ich geh' mit meiner Laterne", singt ein junger Straßenmusiker. Ein Nebenstehender teilt dies mit seinem Smartphone in den sozialen Medien - während eine weitere Person sich einem Flüchtling zuwendet, der in der Mitte sitzt. "Wir haben uns gefragt, wie teilen heute aussieht", erklärt Sabine Lamberty von der Theatergruppe Kreuz & Quer. Und wie der Heilige Martin von Tours, der vor 1700 Jahren geboren wurde, heute wirken könnte.

Die Katholische Erwachsenenbildung (KEB) im Bistum Trier hat ein Theater-Projekt rund um einen "modernen" Martin von Tours entwickelt. Am morgigen Freitag, 11. November, zeigen die Theatergruppen Kreuz & Quer und Bühne 1 aus Trier ihre Vorstellungen eines modernen St. Martin in einer Straßentheater-Aufführung. Laternenumzüge, Martinsbrezeln und -feuer. Das seien klassische Dinge, die Menschen vor allem noch aus Kindheitserinnerungen mit dem heiligen Martin verbänden, erklärt Nicole Hennecke. Sie rief mit der KEB das Projekt ins Leben. "Wir wollten etwas entwickeln, womit auch Erwachsene an Martin von Tours herangeführt werden und sich fragen, wie sie ihn vielleicht mit ihrem eigenen Leben in Verbindung bringen." Anlass war das Martinsjahr, denn der Heilige ist vor 1700 Jahren in Ungarn geboren. Außerdem sei derzeit das von Papst Franziskus ausgerufene Jahr der Barmherzigkeit. Und der heilige Martin stehe geradezu für Nächstenliebe. Hinzu komme, dass Martin als Bischof von Tours mehrere Male die Römerstadt Trier besucht habe.

Die Theatergruppe Kreuz & Quer hat überwiegend an zentralen Orten wie Fußgängerzonen ihre zehnminütigen Auftritte, in St. Wendel morgen auf dem Schlossplatz. Dabei bezieht sie das Publikum mit ein und zeigt ihnen verschiedene Formen der Nächstenliebe. Von dem wegkommen, was man kennt, den heiligen Martin "aufpeppen" und mit unangekündigten Theaterstücken auf öffentlichen Plätzen schauen, was passiert: Das ist das Ziel der KEB. Und wenn Leute stehen bleiben, sich eine Auszeit nehmen, sich für ihr Leben etwas mitnehmen können, dann sei dieses Ziel erreicht, erklärt Hennecke.

martinsjahr.bistum-trier.de/

theater

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