Ökumenische Krankenhaushilfe Die „Grünen Damen“ sind wahre Engel

St. Wendel · Sie könnte ein Buch schreiben – so viel hat Gudrun Mühlböck in den 40 Jahren ihrer Tätigkeit als „Grüne Dame“, wie sie wegen ihrer Dienstkleidung genannt wird, erlebt. Geschichten, hinter denen immer auch Schicksale stehen.

 Zu Ehren der „Grünen Damen“ wurde in der Kapelle des Marienkrankenhauses ein ökumenischer Gottesdienst abgehalten.

Zu Ehren der „Grünen Damen“ wurde in der Kapelle des Marienkrankenhauses ein ökumenischer Gottesdienst abgehalten.

Foto: Astrid Anna Oertel

Doch dieses Buch wird es nie geben, weil sie, wie ihre neun Kolleginnen, ihren ehrenamtlichen Dienst unter Verschwiegenheit tut. Einmal wöchentlich kommen sie alle für drei bis vier Stunden ins Krankenhaus oder ins Altenheim und besuchen die Patienten auf den Stationen.

Ihre wichtigste Aufgabe besteht darin, Zeit zu verschenken. Dazu zählt in erster Linie das Zuhören und das Gespräch mit den Patienten. Daneben machen sie kleinere Besorgungen oder begleiten Patienten zu den Therapien. „Viele der Gespräche tun nicht nur den Patienten gut, sondern auch uns“, erläutert Anna E. Holzer, die in St. Wendel das Team der „Grünen Damen“ leitet. „Und nach jedem Einsatz bleibt das Gefühl, dass wir unsere Zeit sinnvoll genutzt haben.“ Denn in den Krankenhäusern gibt es viele Menschen, die einsam und hilfsbedürftig sind. Aus verschiedenen Gründen steigt die Zahl derer, die überhaupt keine Besuche von Verwandten oder Freunden bekommen. Diesen Menschen ein Stück weit ihre Einsamkeit und Verunsicherung zu nehmen, ist Aufgabe der „Grünen Damen“.

Die Tatsache, dass alle „Grünen Damen“ des Marienkrankenhauses schon seit vielen Jahren diesen Dienst tun (Anneliese Groß beispielsweise ist schon seit 30 Jahren mit dabei, andere Kolleginnen seit 25 Jahren), war für die Krankenhaus- 
oberin Anlass, während eines Gottesdienstes und anschließender Feier nicht nur den 40. Geburtstag zu begehen, sondern diese Frauen zu würdigen.

„Ich möchte Ihnen für Ihr Engagement danken“, sagte Krankenhausoberin Hildegard Marx, „denn durch Ihr Tun prägen Sie die Kultur unseres Krankenhauses mit – eine Kultur der Offenheit und der Menschlichkeit. Werte, die gerade in der heutigen Zeit von großer Bedeutung sind.“

Pfarrer Udo Blank, Geschäftsführer der Diakonie Saar, der die Laudatio für die Ehrenamtlichen hielt, bezeichnet sie gar als Boten Gottes, als Engel, die mit ihrem Gespür für die Menschen ein wahres Geschenk für die Patienten sind.

Er war es auch, der den „Grünen Damen“ die Urkunde und das „Kronenkreuz in Gold“ der Diakonie als Anstecknadel überreichte.

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