15 000 Gäste weniger im Schaumbergbad

Kreis St Wendel · Die heißen Temperaturen bescherten den Freibädern in diesem Sommer Rekord-Besucherzahlen (wir berichteten). Aber wie sah die Situation in den Hallenbädern aus? Waren sie die Leidtragenden dieses Super-Sommers?

 An kalten Tagen ein Genuss: Baden in Tholey. Foto: atb/Archiv

An kalten Tagen ein Genuss: Baden in Tholey. Foto: atb/Archiv

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Bis zu 40 Grad im Schatten, Sonnenschein und blauer Himmel. An so einem Tag, wie es ihn in diesem Sommer häufig gab, erinnert ein Besuch im Freibad an Urlaub. Das Handtuch auf der Wiese ausbreiten, die Temperaturen und den Duft von Sonnenöl genießen, ab und zu ins kühle Nass springen. Dieser Rekord-Sommer brachte den Freibädern auch Rekord-Besucherzahlen (wir berichteten).

Was des einen Freud', ist des anderen Leid. Der Rekord-Sommer trifft besonders hart das Schaumbergbad in Tholey. Bürgermeister Hermann-Josef Schmidt spricht von etwa 15 000 Besuchern weniger als im Vorjahr. Waren es 2014 von Mai bis 22. September 103 578 Badegäste, so waren es im gleichen Zeitraum 2015 88 486. "Was für den Schaumberg gut ist, ist für das Bad schlecht", resümiert Schmidt. Aber der Bürgermeister kann es nachvollziehen: "An einem schönen Sommertag geht man doch lieber ins Freibad oder an den Bostalsee." Dennoch versuche die Gemeinde, mit Kursen oder dem Sommerferienprogramm dennoch Gäste ins Bad zu locken. "Wir können einen Teil auffangen, aber alles können wir nicht kompensieren", sagt Schmidt. Im Hinblick auf das sowieso defizitäre Bad wünscht sich Schmidt: "Einen verregneten Sommertag." Denn dann strömten extrem viele Besucher ins Bad. Da könnten locker mal 1200 bis 1500 Besucher gezählt werden, sagt Schmidt.

So stark betroffen wie das Schaumbergbad sind die anderen Bäder im Landkreis St. Wendel nicht. Im Gegenteil. St. Wendels Bürgermeister Peter Klär sagt: "Das Hallenbad ist unabhängig vom Freibad." Und er fügt hinzu: "Die Besucherzahlen sind gleich, egal wie das Wetter ist." Das belegen auch die Zahlen. Vom 1. Mai bis 30. September kamen 2014 36 500 Besucher ins Wendelinus-Bad. 34 800 waren es im Zeitraum 1. Mai bis 23. September 2015. Leonie Paqué vom Amt für Stadtmarketing weist allerdings darauf hin: 2015 ist der Erhebungszeitraum um acht Tage kürzer als 2014, und die Revision dauerte acht Tage länger. Sie rechnet vor: "Bei durchschnittlich 262 Besuchern am Tag wären eigentlich noch etwa 3600 Besucher für 2015 hinzuzurechnen." Mit 38 400 Badegästen wären dann sogar noch mehr Schwimmer gekommen als im Jahr zuvor.

Auch das Hochwaldbad in Nonnweiler hat den heißen Sommer nicht wirklich gemerkt. Im verregneten Sommer 2014 kamen 7600 Badegäste, im Supersommer 2015 6200. "Die Besucherzahlen während der Sommermonate Mai bis August lagen in den vergangenen Jahren relativ konstant zwischen 6000 und 7000 Besuchern", sagt dazu Ferdi Jost von der Gemeindeverwaltung. Jost hat für die Konstante auch eine Erklärung parat: "Nonnweiler ist eine der wenigen Gemeinden, die über Sommer sowohl das Hallenbad als auch das (Natur-)freibad geöffnet hat. Da die Hallenbäder der Nachbarkommunen Wadern und Hermeskeil während der Freibadsaison ihr Hallenbad schließen, kommen über Sommer zahlreiche Badegäste aus diesen Gemeinden nach Nonnweiler."

Außerdem, darauf weist Jost hin, haben zahlreiche Schulen und Vereine das ganze Jahr über feste Trainingszeiten im Hochwaldbad gebucht. Darüber hinaus biete das Schwimmbadteam Aquakurse an, die auch in den Sommermonaten fast immer ausgebucht seien.

Sowieso völlig unabhängig vom Wetter ist das Weiselbergbad in Oberkirchen. Bei schönem Wetter wird das Hallen- einfach zum Freibad.

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