Platz vor Kulturscheune wird Heinrich Schwingel gewidmet

Oberlinxweiler. In Oberlinxweiler wird der Platz vor der Kulturscheune und den denkmalgeschützten Häusern Niederlinxweiler Straße 7 (Hochmühle) und 9 (Trappe Haus) nach dem kürzlich im Alter von 92 Jahren verstorbenen Heimatforscher, Sammler, Naturschützer und Künstler Heinrich Schwingel benannt. Das hat der Ortsrat in seiner Sitzung beschlossen

 Heinrich Schwingel mit einem Teil seiner Sammlung von bäuerlichem Gerät und Alltagsgegenständen. Foto: privat

Heinrich Schwingel mit einem Teil seiner Sammlung von bäuerlichem Gerät und Alltagsgegenständen. Foto: privat

Oberlinxweiler. In Oberlinxweiler wird der Platz vor der Kulturscheune und den denkmalgeschützten Häusern Niederlinxweiler Straße 7 (Hochmühle) und 9 (Trappe Haus) nach dem kürzlich im Alter von 92 Jahren verstorbenen Heimatforscher, Sammler, Naturschützer und Künstler Heinrich Schwingel benannt. Das hat der Ortsrat in seiner Sitzung beschlossen. Nach Angaben von Ortsvorsteher Jürgen Zimmer will der Ortsrat damit Heinrich Schwingel für seine vielfältigen Verdienste um den Ort ehren und die Erinnerung an den außergewöhnlichen Menschen wach halten.Zimmer begründete seinen Antrag auf Benennung des Platzes insbesondere damit, dass Schwingel wertvolle Oberlinxweiler Handschriften (Güterextrakte und die Bilanzen der Heimmeier zwischen 1750 und 1870), die er bereits in den 30er Jahren vor der Vernichtung gerettet hatte, anlässlich seines 90. Geburtstages bei einem Empfang in der Staatskanzlei an das saarländische Landarchiv übergeben hatte. Damit stehen diese äußerst seltenen Quellen, die über das Leben der kleinen Leute auf dem Land berichten und damit "Geschichte von untern" schreiben, jetzt für die Forschung zur Verfügung. Heinrich Schwingel gilt auch als der "Vater" des Naturschutzgebietes Steinberg in Oberlinxweiler und war lange Jahre der örtliche Naturschutzbeauftragte. Mit der ersten Biotopkartierung des Steinbergs in den 70er Jahren dokumentierte er das Vorkommen zahlreicher seltener Tier- und Pflanzenarten in dem ehemaligen Steinbruch und legte damit den Grundstein für die spätere Ausweisung als Naturschutzgebiet. Noch mit mehr als 85 Jahren führte Heinrich Schwingel Besuchergruppen durch den Steinberg und konnte dabei nicht nur Flora und Fauna bestimmen, er berichtete dabei auch über die Geschichte der Steinbrüche und das oft harte Leben der Steinbrucharbeiter. Auch als Künstler hatte er sich - insbesondere mit seinen Federzeichnungen - weit über den Kreis St. Wendel hinaus einen Namen gemacht. So hatte er Anfang der 70er Jahre auch das Wappen der damals noch selbstständigen Gemeinde Oberlinxweiler entworfen.

Für Ortsvorsteher Jürgen Zimmer passt die Benennung des Platzes auch deshalb besonders gut, weil Heinrich Schwingel in einem der angrenzenden Häuser geboren wurde. Sein Geburtshaus Niederlinxweilerstraße 9, in dem er auch fast sein ganzes Leben verbracht hat, trägt den Hausnamen "Trappe Haus", weshalb Heinrich Schwingel von den Älteren in Oberlinxweiler auch "Trappe Henner" genannt wurde. So wird "Trappe Haus" in Zukunft direkt am "Heinrich-Schwingel-Platz" stehen. Ortsvorsteher Jürgen Zimmer will, wenn der Platz hergerichtet ist, in einer Feier eine Gedenkplakette enthüllen. red

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