Meine WM Pizza, Pyjama und ein Pokal

Meine schönste Erinnerung an eine Fußball-Weltmeisterschaft? Die fällt lustigerweise in eine Zeit, als ich noch kein Herzblut-Fan war. 1990.  Mein Vater tigerte schon Stunden vor dem Finalspiel der deutschen Nationalmannschaft gegen Argentinien nervös durch die Wohnung.

Meine WM: Pizza, Pyjama   und ein Pokal
Foto: SZ/Robby Lorenz

Schauen wollte er das sportliche Ereignis auswärts, zusammen mit Freunden. So hatte ich die Macht über die Fernbedienung.

Meine Mutter und ich hatten einen Mädelsabend mit Film gucken – selbstredend eine Schnulze – geplant. Ich schlüpfte in meinen Pyjama und machte es mir vor der Glotze gemütlich. Schön. Welche Komödie wir sahen, weiß ich nicht mehr. Als deren Abspann schließlich über den Bildschirm flimmerte, griff ich zur Fernbedienung und zappte durch die Programme.

Hängen blieb ich bei dem WM-Finalspiel. Gerade standen die Spieler zusammen und diskutierten. Dann schnappte sich Andy Brehme den Ball, legte ihn zurecht und schoss: Tor! Jetzt packte auch mich die Nervosität. Ich stand vorm Fernseher.

Wenige Minuten später dann der ersehnte Abpfiff: Deutschland war Weltmeister. Das feierten meine Mutter und ich auf unsere Weise. Und zwar mit einer leckeren Pizza zu später Stunde. Passte doch irgendwie perfekt. Immerhin fand das Turnier in Bella Italia statt.

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