Eröffnung Stiftung Hospital hat eine Bleibe gefunden

Oberthal · In den neuen Räumen des Familienberatungszentrums soll Kindern, Jugendlichen und ihren Familien geholfen werden.

 Blick auf das Gebäude in der Hauptstraße in Oberthal, in welchem sich das FBZ jetzt befindet.

Blick auf das Gebäude in der Hauptstraße in Oberthal, in welchem sich das FBZ jetzt befindet.

Foto: Frank Faber

Von Frank Faber

Die Gaststätte in der Hauptstraße 78 von Oberthal hieß einst Zinnkanne, später Zum König, dessen Saal bei den Aufführungen der örtlichen Theaterfreunde mit mehr als 200 Menschen besetzt war.

Jetzt ist die St. Wendeler Stiftung Hospital mit dem Familienberatungszentrum (FBZ) Oberthal/Namborn in das Haus eingezogen. Nach vielen Jahren des Umherziehens der Einrichtung von Oberthal über Namborn nach St.Wendel, ist Stiftung-Hospital-Direktor Dirk Schmitt froh, endlich die passenden Räume gefunden zu haben.

Im Erdgeschoss des Hauses befindet sich das Beratungszentrum, im Obergeschoss ein Jugendwohnhaus für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge. Zielgruppe sind Kinder, Jugendliche und ihre Familien in den Gemeinden Oberthal und Namborn. Die Ideen der Sozialraumorientierung im Bereich der ambulanten und teilstationären Hilfen würden hier mit der Zielsetzung verwirklicht, ein flexibles Hilfswerk für Kinder, Jugendliche und Familien aufzubauen. „Es ist wichtig, Kinder und Jugendliche in ihrem Sozialraum zu helfen, sie zu unterstützen und Wege zu finden durch Einbindung dessen, was der Sozialraum bietet“, sagt Landrat und Stiftung-Hospital-Kuratoriumsmitglied Udo Recktenwald (CDU). Und es sei für den Bürger wichtig, einen kompetenten Ansprechpartner vor Ort zu haben.

Die Arbeit im FBZ ist nach einem Drei-Säulen-Prinzip aufgebaut. Die erste Säule ist die ambulante Familienarbeit. „Hat hier jemand ein Problem im Bereich Erziehung, weiß man noch gar nicht richtig, um was für ein Thema es sich handelt, so kommt es zu einer Einzelberatung. Nach näheren Informationen wird ein Zielplan festgelegt“, erklärt Projektleiterin Isolde Kirsch.

Säule zwei: Gruppenarbeit. Das sind Kinder, die an drei Nachmittagen im FBZ betreut werden. Sie bekommen Mittagessen, es werden Hausaufgaben gemacht und danach geht es um das soziale Lernen und Interagieren. ,,Wir haben festgestellt, dass sich die Kinder viel zu wenig bewegen, deshalb haben wir uns vorgenommen, das Thema Sport und Bewegung auf die Fahne zu schreiben“, kündigt die Projektleiterin an. Aber für die sportlichen Aktivitäten werden momentan noch acht Roller für die Kinder benötigt.

Die Präventionsarbeit bildet die dritte Säule. ,,Hier arbeiten wir ganz eng mit Schulen und Kindergärten zusammen“, berichtet Kirsch. Dazu gibt es Projekte für Kindergartenkinder und Schulkinder. „Da geht es um intensive Betreuung wie Sprachförderung, Umgang mit Emotionen, Konzentrationsfähigkeit, Schulfähigkeit und sozialer Gruppenarbeit“, ergänzt sie.

 Die Mitarbeiterinnen im neuen Familienberatungszentrum Oberthal/ Namborn:  Isolde Kirsch, Nadine Grewe, Regina Leinen, Eva Müller,  Verena Bost- Monshausen, Shari Schweig (von links) mit Direktor Dirk Schmitt, der froh ist, nun endlich ein passendes Gebäude gefunden zu haben.

Die Mitarbeiterinnen im neuen Familienberatungszentrum Oberthal/ Namborn: Isolde Kirsch, Nadine Grewe, Regina Leinen, Eva Müller, Verena Bost- Monshausen, Shari Schweig (von links) mit Direktor Dirk Schmitt, der froh ist, nun endlich ein passendes Gebäude gefunden zu haben.

Foto: Frank Faber

Im vergangenen Jahr gab es 39 Einzelberatungen, davon haben drei Familien einen Hilfeantrag gestellt. „Das heißt, in 92 Prozent der Fälle waren kurzfristige Beratungen ausreichend“, so Kirsch. Dies bedeute aber auch, dass die Beratungen intensiver würden, weil die Problematik in den Familien immer komplexer werde. Derzeit betreut das FBZ 37 ambulante Fälle aus den Gemeinden Oberthal und Namborn. Die Erziehungsziele orientieren sich an den Interessen und Bedürfnissen der Kinder und Jugendlichen, aber auch an den Erfordernissen der Lebensrealität. Alle pädagogischen Maßnahmen sind darauf ausgerichtet, die Fähigkeiten und Stärken des jungen Menschen zu betonen und zu fördern und sie in das gesellschaftliche System zu integrieren.

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