Oberthaler freuen sich über Geldsegen

Oberthal · Knapp 300 000 Euro an einem Tag: Das gab es für die Gemeinde Oberthal. Die Staatssekretäre von Kultur- und Umweltministerium kamen mit Scheck und Zuwendungsbescheid vorbei. Bedacht wurden Bauarbeiten zum Flurbereinigungsverfahren sowie Renovierungsarbeiten an der Donatus-Kapelle.

 Nadine Schön (von links), Toni Schäfer, Andrea Becker und Bürgermeister Stephan Rausch bei der Übergabe des Schecks zur Renovierung der Donatus-Kapelle. Foto: Toni Schäfer

Nadine Schön (von links), Toni Schäfer, Andrea Becker und Bürgermeister Stephan Rausch bei der Übergabe des Schecks zur Renovierung der Donatus-Kapelle. Foto: Toni Schäfer

Foto: Toni Schäfer

Einen Zuwendungsbescheid über 285 600 Euro hat Umweltstaatssekretär Roland Krämer an den Oberthaler Bürgermeister Stephan Rausch (CDU ) und den Vorsitzenden der Teilnehmergemeinschaft für das Zusammenlegungsverfahren Oberthal-Gronig, Klaus-Peter Müller , übergeben. Die Zuwendung dient nach Angaben des Umweltministeriums "der integrierten ländlichen Entwicklung nach dem Flurbereinigungsgesetz" und finanziert zwei Baumaßnahmen: eine Verbindung des Hauptwegs von Gronig nach Theley an den Weg zwischen Oberthal und Tholey. Hierfür soll auf einer Länge von 540 Metern der Weg zwischen Hirzbach und Hahnert ausgebaut werden. Außerdem wird eine Direktverbindung der landwirtschaftlichen Betriebe Müller, Wagner und der Biogasanlage Gebel zum Hauptweg zwischen Gronig und Theley geschaffen.

Krämer betonte, dass der Ausbau beider Wege für die Anwohner in den anliegenden Wohngebieten die positive Folge habe, dass die Beeinträchtigung durch den landwirtschaftlichen Verkehr deutlich reduziert wird: "Von den 51 in den 1960er Jahren gezählten landwirtschaftlichen Betrieben sind heute nur noch 13 vorhanden, die über mehr als 100 Hektar Fläche je Betrieb verfügen." Um eine solche Fläche überhaupt bewirtschaften zu können, müssten große Maschinen angeschafft werden. "Die Baumaßnahmen schaffen geeignete Wege für die landwirtschaftlichen Nutzfahrzeuge und entlasten die Verkehrssituation in den Wohngebieten", erklärt Krämer.

Alle vorgesehenen Maßnahmen des Flurbereinigungsverfahrens in der Gemeinde Oberthal , dessen Abschluss im Jahre 2025 zu erwarten ist, haben einen Gesamtumfang von rund 5,6 Millionen Euro . Laut Ministerium wurden bislang für 1,84 Millionen Euro Wege ausgebaut. Die Gemeinde Oberthal hat sich verpflichtet, gemeinsam mit den Jagdgenossenschaften von Oberthal , Gronig und Güdesweiler, 20 Prozent der Projektkosten zu übernehmen. Damit soll eine finanzielle Belastung der beteiligten Grundstückseigentümer vermieden werden.

Staatssekretärin Andrea Becker vom Ministerium für Bildung und Kultur und die stellvertretende Vorsitzende der CDU-Bundestagsfraktion , Nadine Schön, kamen samt Scheck in Höhe von 15 000 Euro nach Gronig. Das Geld ist für die Renovierung der Donatus-Kapelle gedacht. "Dieses Projekt liegt mir sehr am Herzen. Bei meinem Amtsantritt als Ortsvorsteher vor einigen Jahren, war es mein Ziel, die Kapelle komplett zu renovieren", sagte Toni Schäfer. Die Kosten für die Instandsetzung seien zum größten Teil aus Spenden der Bevölkerung zusammengetragen worden. "Das beweist, dass die Groniger sich mit ihrer Kapelle sehr verbunden fühlen. Allerdings war es nicht einfach, das Projekt umzusetzen", so Schäfer.

Die Kapelle wurde um 1800 von der damals eigenständigen Gemeinde Gronig erbaut, weil der Weg zur Kirche nach Bliesen zu Fuß zu weit war. Nach dem Ersten Weltkrieg war der bauliche Zustand der Kapelle so schlecht, dass sie geräumt und geschlossen werden musste. Damals stand ein Neubau an anderer Stelle oder eine Renovierung zur Debatte. Der Groniger Gemeinderat entschied sich für eine Renovierung. Diese wurde 1931 in die Tat umgesetzt. Toni Schäfer zitierte wörtlich aus der Dorfchronik. "Die Kosten für die Instandsetzung wurden größtenteils aus freiwilligen Spenden der Bevölkerung zusammengebracht." So zeige sich: Die Zeiten hätten sich vielleicht geändert, aber nicht die Groniger Bevölkerung. Im Frühjahr 2017 sollen die Arbeiten abgeschlossen sein.

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