Erneuert Weiherwaldkreuz erstrahlt in neuem Glanz

Oberthal · Oberthaler Heimatkundler bringen morsches Wegekreuz am Römerweg wieder auf Vordermann.

 Peter Scherer (von links), Franz Josef Mörsdorf und Alois Biegel stellen das neue „Gerrje Kreuz“ zwischen Oberthal und Alsweiler auf.

Peter Scherer (von links), Franz Josef Mörsdorf und Alois Biegel stellen das neue „Gerrje Kreuz“ zwischen Oberthal und Alsweiler auf.

Foto: Werner Rauber

Der Verein für Geschichte und Heimatkunde Oberthal hat ein morsches Wegekreuz erneuert. Und das nicht zum ersten Mal, wie der Verein berichtet. 1993 wurde es vom Verein auf Initiative von Stefan Ost, der damals auch die Kosten übernahm, erstmalig erneuert. Mittlerweile war es wieder in die Jahre gekommen und drohte umzuknicken. Jetzt steht mit Unterstützung von Franz Josef Mörsdorf, Hans Schütz, Kurt Wagner und der Firma Horras ein neues Kreuz an alter Stelle: auf dem Römerweg zwischen Oberthal und Alsweiler. Es wird „Weiherwaldkreuz“ oder auch „Gerrje Kreuz“ genannt. Gleich zwei Geschichten ranken sich laut Verein um dieses Kreuz. So erzählt etwa Heimatdichter Rudolf Just von der Liebe zwischen dem Rötelkrämersohn Hecke Hannes und der Müllerstochter Lehn, die an dieser Stelle im Winter unter einem Kirschbaum erfroren sind. Der Händler soll gerade von einer Verkaufsfahrt zurückgekommen und eine letzte Rast in einem Wirtshaus eingelegt haben, als er dort erfuhr, dass seine Geliebte Lehn einen Alsweiler Burschen heiraten werde. Verwirrt und angetrunken machte er sich der Geschichte zufolge wieder auf den Weg, Schneegestöber setzte ein und sein Gefährt kippte im Weiherwald. Lehn, die von seiner Rückkehr erfuhr, machte sich auf die Suche nach ihm und fand ihn schließlich schon fast tot.

Der Name „Gerrje Kreuz“ bezieht sich auf eine weitere Geschichte, die sich über Generationen erzählt wurde. Demnach soll sich der Oberthaler Gerrje-Matz, der mit seiner Geige im Winter in den Stuben aufspielte, 1777 auf dem Heimweg verirrt haben und an der Stelle, an der heute das Kreuz steht, zu Tode gekommen sein. Insgesamt galt das Jahr 1777 in Oberthal als Unglücksjahr: Erst Schneemassen, dann die Schmelze in Verbindung mit starkem Regen sorgten für Überschwemmungen. Es sollen mehrere Brücken zerstört worden sein. Der Verein für Geschichte und Heimatkunde Oberthal hat sich nach eigenen Angaben die Pflege und Erneuerung der Wegekreuze zur Aufgabe gemacht. Ohne Helfer, so der Verein, seien solche Aktionen aber nicht möglich.

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