Hat Little Woodstock neues Zuhause?

Steinberg-Deckenhardt · Wird Little-Woodstock-Festivalveranstalter Herry Weiland nun sesshaft? Mit der 24. Auflage des nostalgischen Open-Airs ist er im Max-Braun-Zentrum in Steinberg-Deckenhardt angekommen. Weiland möchte dort bleiben, und die 800 Besucher hätten auch nichts dagegen.

 Das Neo-Folk-Duo Sharon Knight spielte unter dem Zeltdach. Foto: Frank Faber

Das Neo-Folk-Duo Sharon Knight spielte unter dem Zeltdach. Foto: Frank Faber

Foto: Frank Faber

Das Max-Braun-Zentrum in Steinberg-Deckenhardt ist der achte Standort innerhalb von 24 Jahren für das Little-Woodstock-Festival. "Es ist der schönste Platz, an dem wir bislang waren", schwärmt der Püttlinger Veranstalter Herry Weiland. Nach drei Jahren am Bostalsee musste der Organisator dort die Zelte abbrechen, weil ihm eine Konzession nur noch bis 23 Uhr ausgestellt werden konnte.

"Als wir damals beim Abbau waren, kam Andreas, der Verwalter des Max-Braun-Zentrums auf mich zu und sagte, er will das Festival in Steinberg-Deckenhardt haben", schilderte Weiland. Also Adieu Bostalsee , willkommen im Max-Braun-Zentrum. "Hier ist es ruhig, romantisch und idyllisch zugleich", fand Cordula Thonett aus Eckernförde . Die Stimmung beim Little-Festival-Woodstock war immer familiär, gemütlich, entschleunigend, und wie die Besucher lobten, "einfach easy".

Auf die Uhr schauten die aus allen Teilen der Republik angereisten Alt-Hippies, Junggebliebenen und jungen Leute nicht. Auch dass man es mit dem Zeitplan beim Bühnenprogramm nicht so genau nahm, störte niemanden. Pech für Weiland, weil ihm die Waderner Nachwuchsbluesrocker Max Barth & The Backdraft, "wegen eines kurzfristigen Termins bei ihrer Plattenfirma in Hamburg absagen mussten".

Comeback von Elaine

Die Band Morre aus dem kanadischen Toronto balancierte auf der klassischen Rockschiene mit einem Abstecher in exotische Gefilde. Kozmic Blue spielte geborgte Nummern aus dem ehemaligen Konzertprogramm von Janis Joplin . Dass in diesem Jahr kein richtiges Zugpferd auf der Besetzungsliste vertreten war, hatte einen triftigen Grund. "Nach dem Standortwechsel wusste ich nicht, wie viele Besucher kommen würden", erklärte Weiland. Die finanzielle Thematik habe bei der Vorbereitung und bei der Verpflichtung der Bands eine große Rolle gespielt, "Ich habe auf Bands mit Qualität gesetzt, die aber nicht so teuer sind", klärte Weiland auf.

Am Samstagmittag ging er von 800 Besuchern aus. "Alle Ferienhäuser sind ausgebucht. Ich hätte 50 von den Spitzhäuschen vermieten können", teilte der Festival-Veranstalter mit. Beim Comeback der Saar-Krautrock-Kapelle Elaine nach 30 Jahren bearbeitete Schlagzeuger Weiland die Trommelfelle. Nach der dreitägigen Premiere in Steinberg-Deckenhardt , könnte sich der Püttlinger vorstellen, für die nächsten 25 Jahre dort nun sesshaft zu werden.

19 Bands und Solisten standen beim 24. Little-Woodstock-Festival auf der Zeltbühne und der Freifuft-Kulturbühne. Auf der Marktwiese boten fliegende Händler ihre Waren an, sogenannte Walkingacts zogen zur Belustigung des Publikums umher.

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