Neujahrsempfang „Der Gemeinsinn als Motor der Entwicklung existiert weiter“

Oberthal · Von Frank Faber

 Erwartet ein spannendes Jahr: Bürgermeister Stephan Rausch.

Erwartet ein spannendes Jahr: Bürgermeister Stephan Rausch.

Foto: Frank Faber

Dass er in der Gemeinde fast alle Bürger kennt, gehört zum Job. Deshalb mag es Oberthals Bürgermeister Stephan Rausch (CDU), gemeinsam mit Ehefrau Marianne, jeden der 150 Gäste beim Neujahrsempfang in der Bliestalschule persönlich zu begrüßen und ihnen die Hand zu schütteln. Sympathisch wurde so mancher Freund und Weggefährte gar geherzt: völlig authentisch, eben einhundertprozentig Rausch.

Den schmerzlichen Verlust eines langjährigen Wegbegleiters stellte er gleich an den Anfang seiner Neujahrsrede. Im Juni des vergangenen Jahres verstarb der Güdesweiler Ortsvorsteher Norbert Rauber (CDU) plötzlich und unverhofft. „Wir werden Norbert in guter Erinnerung behalten“, so Rausch in Gedenken an einen guten Freund.

Seine weiteren Ausführungen glichen einem Blick in die Zukunft mit dem Appell an Zuversicht und Optimismus: „Ich habe mich in der Silvesternacht ja nicht in einen Pessimisten verwandelt“. Beim Exkurs über die Gemeindegrenze riss er die Terroranschläge, eine auseinanderklaffende Schere zwischen Arm und Reich, wie auch die Suche nach einer Regierung, kurz an. Doch dann war Rausch angekommen, dort wo er zuhause ist, sich wohlfühlt, hingehört und tätig ist. „Die Vielfalt, der Facettenreichtum und das Engagement der Bürger, ist das, was das Gemeindeleben in Oberthal ausmacht“, schwärmte der Groniger, der noch bis 2024 den Posten des Verwaltungschefs inne hat.

Vor sechs Jahren seien ihm sinkende Einwohnerzahlen prophezeit worden, diese Zahl sei jedoch konstant bei 6100 Einwohnern geblieben. 41 Geburten stünden 2017 87 Sterbefällen gegenüber. „Es wird für die Vereine interessant, wie sie in den kommenden Jahren noch an Nachwuchs rankommen können“, schloss Rausch daraus die Konsequenz. Denn mittlerweile Geschichte ist der Güdesweiler Männergesangverein, der mangels Sänger seine Aktivität hat einstellen müssen, und auch der Groniger Kirchenchor ist verstummt. Zu einem Gespräch will sich Rausch demnächst mit Vertretern der Fußballvereine aus Oberthal, Gronig, Güdesweiler und Steinberg-Deckenhardt treffen.

In finanzieller Hinsicht habe sich laut dem Verwaltungschef die Gemeinde in eine gute Richtung entwickelt. „Eine Million Euro haben im Bereich der Kassenkredite reduzieren können“, erklärte er. Auch die Gemeindefinanzen hätte eine Verbesserung erfahren, verkündete er erfreut. Eine andere Nachricht traf ihn „wie ein Hammerschlag“, als er registrieren musste, dass von den 72 Millionen Euro die für die Schulen im Saarland verteilt werden, kein Cent für Oberthal abfällt. „Dadurch werden die Zeitachsen länger, wenn wir an Schulen etwas umsetzen wollen“, bat der Bürgermeister um Verständnis. Doch solche Dinge würden ihn und seine Mitstreiter nicht abschrecken, sondern noch mehr anspornen. „Der Gemeinsinn als Motor der Entwicklung existiert weiter“, ist sich  Rausch sicher. Die überschaubaren Besucherzahlen bei den Gemeinderatssitzungen zeigen ihm, dass die Bürger mit der Arbeit der Kommunalpolitiker zufrieden seien. 2017 wurde unter anderem in die Bliestalhalle investiert, die Donatuskapelle in Gronig renoviert und für das Projekt Imweiler Wiese würde sich die Bevölkerung in großem Maße interessieren.

Künftig steht an, neue Betreuungsplätze in der Kindertagesstätte zu schaffen, in der Bliesener Straße in Güdesweiler soll die dritte Bauphase starten und für die Feuerwehr in Oberthal ein neues Löschfahrzeug angeschafft werden. „Es wird ein spannendes Jahr, wir wollen für die Gemeinde Oberthal und die Bevölkerung etwas bewegen“, kündigte Rausch abschließend an. Dies will er mit Tatendrang angehen und nicht wie Humorist Loriot (1923-2011) einst feststellte: „Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat, da ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen“, zitierte Rausch.

Sein besonderer Dank galt Isabelle Möller aus Güdesweiler, Betreiberin des lokalen Internetportals Saarheimat, für ihre Berichterstattung aus der Gemeinde Oberthal. Musikalisch wurde der Empfang vom Bläserensemble des Musikvereins Gronig begleitet.

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