Kegeln Das „Wunder von Oberthal“ blieb aus

Oberthal · Die Kegler der KF Oberthal haben am letzten Spieltag der Meisterrunde trotz einer starken Leistung Spitzenreiter KSV Riol nicht mehr von Rang eins verdrängen können.

 Oberthals Holger Mayer war zum Saisonabschluss wieder mal der überragende Kegler. Doch auch seine Top-Leistung reichte nicht.

Oberthals Holger Mayer war zum Saisonabschluss wieder mal der überragende Kegler. Doch auch seine Top-Leistung reichte nicht.

Foto: B&K/Bonenberger/

Die Kegler der KF Oberthal haben am Samstag den Gewinn ihrer 21. deutschen Meisterschaft erwartungsgemäß verpasst. Am letzten Spieltag der Meisterschafts-Endrunde im heimischen Kegelsportzentrum konnte der Rekord-Titelträger den vor dem Saisonfinale in der Tabelle vorne liegenden KSV Riol nicht mehr von Rang eins verdrängen.

Dazu wäre aber auch ein „Kegel-Wunder“ notwendig gewesen: Oberthal musste das Duell gegen die drei anderen Konkurrenten gewinnen, Riol hätte gleichzeitig auf dem letzten Platz landen müssen. Während Oberthal seinen Teil eindrucksvoll einlöste, spielte Riol nicht mit.

Oberthal siegte mit 5681 Holz überdeutlich. Die KFO stellten sogar die vier besten Kegler unter den insgesamt 24 Akteuren auf der Bahn. Holger Mayer glänzte mit 985 Holz, dahinter folgten seine Teamkollegen Jürgen Wagner (959), Gilles Mores (957) und Michael Pinot (949). Für die Konkurrenz lagen solche Zahlen außer Reichweite.

„Das war eigentlich eine Weltklasse-Leistung von uns. Aber sie kam leider zu spät“, ärgerte sich Wagner. Denn direkt hinter seiner Mannschaft landete Riol mit 5294 Holz auf Rang zwei – und durfte damit den ersten Titelgewinn der Vereinsgeschichte feiern.

Riol lag am Ende nur knapp mit 23 Holz vor der KSG Holten-Duisburg auf Rang drei, aber deutlich vor dem Letzten, der TG Herford. Die TG hatte am Ende 120 Holz weniger als Riol auf der Anzeigetafel stehen. Während der große Fanblock der Rheinland-Pfälzer im vollbesetzten Oberthaler Kegelsportzentrum lautstark „Oh, wie ist das schön“, skandierte, mussten die KFO-Akteure dem Gegner gratulieren.

Zwischendurch war bei Oberthals Anhang einmal richtig Hoffnung aufgekeimt. Als viertem von sechs Keglern gelangen Riols Nachwuchsspieler Marjan Leis nur 846 Holz. Plötzlich hatte der Titelfavorit nur noch 37 Holz Vorsprung vor dem letzten Platz.

„Für die Zuschauer wurde es da noch einmal spannend, wir Spieler wussten aber, dass es wohl trotzdem nichts mehr wird“, erklärt Oberthals Christian Junk. Das bestätigt auch Wagner: „Riol hatte danach noch starke Leute auf der Bahn. Da war uns klar, dass sie sich noch von Iserlohn absetzen würden.“

Oberthal erhielt anschließend bei der Siegerehrung die Silbermedaille für die Vizemeisters. Die Begeisterung hierüber hielt sich aber in Grenzen. „Wir haben den Anspruch, dass wir Erster werden, da kann man sich über Platz zwei nicht freuen“, sagte der 44-Jährige Wagner.

Sein 26-jähriger Teamkollege Junk meinte: „Heute ist die Enttäuschung nicht mehr ganz so groß. Aber am vergangenen Wochenende war sie wirklich riesig.“ Da hatte Oberthal durch ein schlechtes Ergebnis auf der Bahn der KSG Montan Holten-Duisburg den Titel verspielt. „Daran hatte ich einige Tage zu knabbern. Auch weil ich selbst dort einen rabenschwarzen Tag hatte“, gab Junk zu.

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