Kommunale Bildungslandschaft Bücherbaum für Groniger Leseratten

Gronig · Er ist ein Symbol für die kommunale Bildungslandschaft: Der Bücherbaum in Gronig, eine Art offener Bücherschrank für jeden.

 Vor dem Dorfgemeinschaftshaus in Gronig wurde der rustikale Bücherwurm aufgestellt. Bürger können dort ausgelesene Bürger hineinstellen.

Vor dem Dorfgemeinschaftshaus in Gronig wurde der rustikale Bücherwurm aufgestellt. Bürger können dort ausgelesene Bürger hineinstellen.

Foto: Frank Faber

In außerschulischen Lernorten können die Kinder und Jugendlichen aus der Gemeinde Oberthal Interessantes über ihre Heimat erfahren. Diese Lernorte sind Teil der kommunalen Bildungslandschaft Oberthal, die gleichzeitig mit dem Bücherbaum am Groniger Dorfgemeinschaftshaus vorgestellt wurden. Eva Henn vom Bildungsnetzwerk St. Wendeler Land erarbeitet seit Januar 2011 kommunale Bildungslandschaften, in denen die außerschulischen Lernorte mit den Bildungseinrichtungen einer Gemeinde vernetzt werden. Denn nicht nur im Klassenraum soll gelernt werden. Vier Bildungseinrichtungen sind in der Gemeinde dabei: die Bliestalschule/Förderschule, die Grundschule Oberthal, die kommunale Kindertagesstätte Güdesweiler und die katholische Kindertagesstätte St. Stephanus Oberthal.

Ziel ist es, den Kindern außerhalb der Schule in Ergänzung zum Unterricht Natur und Kultur näherzubringen. „Es ist ein moderner Heimatkundeunterricht. Wir wollen den Kindern den realen Umgang mit den lokalen Ressourcen nahebringen“, sagte der St. Wendeler Landrat Udo Recktenwald (CDU). Auf der anderen Seite, so Recktenwald weiter, bestehe für Vereine die Möglichkeit Kinder an ihr Hobby heranzuführen. „Es geht darum, das Wissen vor Ort an die Kinder mit allen Sinnen weiterzugeben und bei den Kindern die Identität und das Bewusstsein für ihre Heimat zu schaffen“, meinte der Landrat.

Projektleiterin Henn stellte heraus, dass Oberthal mit seiner Rötelhistorie über ein Alleinstellungsmerkmal verfüge. „Davon können alle in der kommunalen Bildungslandschaft integrierten Einrichtungen nun profitieren“, erklärte Henn. Insgesamt 20 Lernorte stehen den Kindern in Oberthal offen. Angeboten werden die Themen Naturschutz und Jagd, geschichtliche Exkurse zu den Kelten oder Römer oder beispielsweise eine Führung durch den Windpark Leißberg. Die Angebote sollen dabei nicht als separate, vom Unterricht abgekoppelte Einmal-Events angesehen werden, sondern in die Unterrichtseinheiten integriert werden. Abschließend erhielten alle Bildungsträger einen dicken Ordner mit der systematischen Auflistung aller außerschulischen Lernorte der Region bis hin zu Details wie Busfahrplänen, die die Organisation von Fahrten erleichtern.

 Projektleiterin Eva Henn stellte die kommunale Bildungslandschaft der Gemeinde Oberthal vor.

Projektleiterin Eva Henn stellte die kommunale Bildungslandschaft der Gemeinde Oberthal vor.

Foto: Frank Faber

Parallel erfolgte die Einweihung des Bücherbaumes, dem Symbol der kommunalen Bildungslandschaften, der vor dem Dorfgemeinschaftshaus in Gronig platziert wurde. „Er passt wunderbar hierher, das Dorfgemeinschaftshaus ist sehr belebt“, sagte Gronigs Ortsvorsteher Toni Schäfer (CDU). Ab sofort können die Bürger ihre überzähligen oder ausgelesenen Bücher in den rustikalen Bücherschrank stellen und im Gegenzug bereits eingestellte Schmöker zum Lesen mitnehmen. Betreut wird der Bücherbaum von den Mitgliedern des Kneipp-Vereins Oberes Bliestal. „Ein paar Kinderbücher mehr müssen wir noch reinstellen“, sagte Bärbel Ost.

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