Erneuerbare Energien Zwei-Rad-Windpark ist ans Netz gegangen

Nonnweiler · Bei Nonnweiler wurden zwei Windkraftanlagen gebaut. Anfangs waren mehr geplant.

 Eines von zwei Windrädern, die sich jetzt bei Nonneweiler drehen.

Eines von zwei Windrädern, die sich jetzt bei Nonneweiler drehen.

Foto: Frank Faber

Fünf Windräder sollten sich im Waldgebiet bei Nonnweiler drehen. Daraus wurde nichts. Lediglich zwei Anlagen hat der Betreiber Energie Baden-Württemberg (EnBW) am Freitag im Windpark Nonnweiler oberhalb der Talsperre einweihen können. Aufgrund der Wasserschutzgebietsverordnung Talsperre Nonnweiler (Wasserschutzzone II) war der Bau der noch geplanten drei Anlagen nicht zu verwirklichen.

„Sicherlich ist es schmerzlich, dass von fünf Windrädern nur zwei realisiert werden konnten, aber es ist auch konsequent und richtig“, meinte Bürgermeister Franz Josef Barth (parteilos). Er begrüßte die Einweihung der beiden Anlagen auf gemeindeeigenen Flächen, was der Gemeinde eine langjährige Pachtzahlung garantiert.

„Windräder und Naturschutz sind kein Widerspruch. Man muss beide Seiten der Medaille sehen“, sagte Barth. Die Gemeinde sei eine der ersten saarländischen Kommunen, die nach der Freigabe der landesplanerischen Zielvorgabe in ihrem Flächennutzungsplan geeignete Windvorrangflächen ausgewiesen habe. Der Flächennutzungsplan „Wind“ ist nach einem zwei Jahre dauernden Verfahren im Juni 2013 in Kraft getreten.

Begünstigt durch die windhöffige Mittelgebirgslage konnten in Nonnweiler bislang acht Windvorrangflächen mit einer Gesamtgröße von 370 Hektar verifiziert werden. „Ein gemeinsam mit dem Saarforst durchgeführtes Interessen-Bekundungsverfahren hat mehr als 20 potenzielle Investoren auf den Plan gerufen, an dessen Ende die Gemeinde sich bezüglich des Windparks Talsperre für den Anbieter EnBW entschieden hat“, berichtete der Bürgermeister. Für ihn ein Novum. „Es gab während der Bauzeit keine einzige Beschwerde, was vielleicht daran lag, dass die Anlieferung der Anlagenteile über Hermeskeil erfolgte“, scherzte Barth.

Betreiber EnBW hatte sich dazu entschieden den unteren Teil des Turmes mit Betonplatten zu errichten und zwar mit einem achteckigen Querschnitt. „Das hat uns die Logistik erleichtert. Die Betonplatten sind einfacher zu transportieren und wir sind ohne Schwertransport ausgekommen“, erklärte Projektleiter Dominik Eichert vom EnBW-Kooperationspartner GAIA aus Lambsheim. Als Ausgleich für die abgeholzten Flächen müssten laut Projektleiter Eichert Teiche für den Schwarzstorch im Forstelbachtal noch aufgeforstet werden.

Die beiden Windkraftanlagen verfügen über eine Gesamtleistung von 4,8 Megawatt. Die Nabenhöhe liegt bei 141 Metern, der Rotordurchmesser bei 117 Metern. Der Windpark kann den Strombedarf von 3800 Haushalten decken. „Wir planen, hier weitere Windparks zu bauen und sind dafür immer auf der Suche nach Projektpartnern und Standorten“, sagte Michael Lüer, Leiter der EnBW-Niederlassung Trier. Im Saarland betreibt das Unternehmen neben Nonnweiler Windparks in Haupersweiler, Niederlinxweiler und Homburg.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort