Ausbildungsmesse Weichen stellen für die berufliche Zukunft

Primstal · 18 Betriebe aus dem Landkreis informierten in der Mehrzweckhalle über Berufe und Studiengänge.

 Meike Polzin-Mahtei und Sabine Groß (v.l.) von der Jugendberufshilfe des Landkreises St. Wendel beraten Bagher Ibrahimi.

Meike Polzin-Mahtei und Sabine Groß (v.l.) von der Jugendberufshilfe des Landkreises St. Wendel beraten Bagher Ibrahimi.

Foto: Marion Schmidt

Schüler aus dem Landkreis St. Wendel hatten bei der Ausbildungsmesse in Primstal wieder Gelegenheit, sich über mögliche Ausbildungsplätze und Berufsfelder sowie über ein duales Studium zu informieren. 18 Betriebe aus dem Landkreis hatten ihre Informationsstände in der Mehrzweckhalle aufgebaut und präsentierten etwa 30 verschiedene Berufe und Studiengänge. Viele Schüler, darunter Hauptschul- und Realschulabsolventen sowie angehende Abiturienten nutzten das Angebot und informieren sich über berufliche Perspektiven, Ausbildungsmöglichkeiten und Einstellungsvoraussetzungen.

So auch Jana Meurer aus Eisen. Die 19-jährige Schülerin schlendert gemeinsam mit Mutter Sabine Meurer durch die Halle mit einem klaren Ziel im Blick. „Ich interessiere mich für einen Beruf in der Verwaltung. Die Büroarbeit macht mir Spaß und ich mag Kundenkontakt“, verrät Jana Meurer. Im kommenden Jahr will sie an der Gemeinschaftsschule in Türkismühle ihr Abitur machen. Mutter Sabine Meurer gefällt das Konzept der Ausbildungsmesse: „Die Schüler können sich hier direkt bei den Betrieben informieren und gezielt ihre Fragen loswerden.“ Sie schätzt vor allem, dass sich die Schüler direkt aus erster Hand von den aktuellen Auszubildenden der Unternehmen Erfahrungsberichte anhören können.

So hat einer der größten Arbeitgeber der Region, die Nestlé Wagner GmbH, gleich fünf Azubis mitgebracht. Tina Klein, Koordinatorin für die Auszubildenden im gewerblichen Bereich, ist zufrieden mit der Besucherresonanz: „Wir hatten an unserem Stand viele gute Gespräche mit Schülern und Eltern. Bei Interesse an einer Ausbildung in unserem Unternehmen melden sich die Schüler nach der Messe meistens online noch einmal bei uns.“ Auf der diesjährigen Ausbildungsmesse präsentieren die Auszubildenden von Nestlé Wagner ihr neuestes Projekt. Einen Tag vor dem Messetermin fiel der Startschuss zu „wagner_snapofen“. In den nächsten Wochen werden die Auszubildenden in dem Smartphone-Messenger täglich über ihren Azubi-Alltag in der Wagner-Welt berichten.

„Auf der Messe haben wir die Schüler eingeladen, uns auf Snapchat zu folgen“, berichtet Daniel L’Hoste. Der 17-Jährige befindet sich zurzeit in einer Ausbildung zur Fachkraft für Lagerlogistik. Als Schüler hatte auch er die Ausbildungsmesse in Primstal besucht und sich anschließend online bei dem Unternehmen beworben.

Auch Bagher Ibrahimi hofft, über den Besuch der Ausbildungsmesse seine berufliche Zukunft gestalten zu können. Seit zwei Jahren lebt der 27-Jährige Afghane in Deutschland. Am Stand der Jugendberufshilfe des Landkreises St. Wendel informiert er sich bei Meike Polzin-Mathei und Sabine Groß über mögliche Wege in eine Ausbildung. In seiner Heimat in Afghanistan hat er verschiedene Haustechniker-Tätigkeiten wie Malen, Verputzen und Schreinern verrichtet. Die Mitarbeiterinnen der Jugendberufshilfe sind bestens mit der Problematik vertraut, vor der geflüchtete Menschen oft stehen: „Für viele ist es schwer zu verstehen, dass in Deutschland die Ausbildung so lange dauert und nicht nur im Betrieb, sondern begleitend auch in der Schule stattfindet.“ Bagher Ibrahimi würde gerne eine Ausbildung im technischen Bereich machen. Auf der Ausbildungsmesse vermitteln Meike Polzin-Mathei und Sabine Groß ihm einen Kontakt zum Bildungskoordinator des Landkreises St. Wendel.

Melanie Schug vom Kulturamt Nonnweiler ist zufrieden mit der Resonanz der sechsten Ausbildungsmesse in Primstal: „Unsere Messe ist klein, aber das Angebot ist groß. Wir beobachten viele intensive Gespräche. Hier kommen tatsächlich die Schüler hin, die ein wirkliches Informationsinteresse haben und nicht nur einen Pflichtbesuch mit der Schule abhandeln.“ Die Messe sei ein gelungenes Erfolgsmodell, wie Gemeinde und ortsansässige Unternehmen zusammenarbeiten. Etwa 80 Prozent der Messepartner kämen aus der Gemeinde. Die ersten Anfragen für die Ausbildungsmesse 2018 lägen auch bereits vor.

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