Von Nägeln und Geschichten über kleine Hunde im Laufrad

Sitzerath · Zum 5. Nagelschmiedefest hatten die Garten- und Naturfreunde Sitzerath in die Historische Nagelschmiede und ins Kelterhaus geladen. Ortsvorsteherin Lieselene Scherer und der Vorsitzende der Garten- und Naturfreunde Sitzerath , Manfred Schunk, eröffneten das Fest. Zwischenzeitlich hatten die Nagelschmiede Albert Paulus und Siegbert Schmitt bereits das Schmiedefeuer angezündet und die Flammen loderten bereits in der Esse. Im Nu scharten sich die zahlreichen Gäste um die Schmiede und die handwerkliche Arbeit begann. Neben dem Schmieden der Nägel konnte Albert Paulus auch Einiges aus der Geschichte der Nagelschmiede sowie über die Arbeit berichten. Besonders die Kinder lauschten aufmerksam den Ausführungen.

 Die Herstellung von Nägeln: ein interessanter Einblick ins Schmiedehandwerk. Foto: Alfred Schmitt

Die Herstellung von Nägeln: ein interessanter Einblick ins Schmiedehandwerk. Foto: Alfred Schmitt

Foto: Alfred Schmitt

Mit geschickten Schlägen bearbeiten die Schmiede jeweils einen 6 Millimeter dicken Eisenstab, bis dessen Spitze mit Hilfe eines halbautomatischen Hammers, in dem sich der Stempel befindet, zu einem richtigen Schuhnagel wird.

In dem Stempel ist die Form des jeweils gewünschten Nagels eingearbeitet. Beim Auslösen mit dem Fuß schlägt der Hammer auf das im Nageleisen steckende Werkstück und prägt somit den Kopf des Nagels. Geschmiedet wurden früher Einspitz- und Zweispitznägel. Die Vorführung wurde aufgelockert durch die Geschichte des Radstipps. Radstipp wurden in Sitzerath die kleinen Hunde genannt, die durch das Laufen in einem großen Laufrad den Blasebalg in den Schmieden antrieben. Musikalisch wurden die Gäste durch die Heidweilers unterhalten.

Das Duo trat mit historischen Musikgeräten und in Tracht auf. Das nächste Nagelschmiedefest findet 2018 statt.

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