Gemeindrat Tourismus-Studie in Nonnweiler kann starten

Nonnweiler · Der Gemeinderat hat einstimmig den Auftrag zur Erstellung eines touristischen Gesamtkonzeptes vergeben.

 Blick über Nonnweiler vom Gipfel des Peterbergs: Wie die Gemeinde für Touristen noch attraktiver werden kann, soll eine Studie zeigen.

Blick über Nonnweiler vom Gipfel des Peterbergs: Wie die Gemeinde für Touristen noch attraktiver werden kann, soll eine Studie zeigen.

Foto: Sarah Konrad

Mit mehr als einer Stunde Verspätung hat Bürgermeister Franz Josef Barth (parteilos) die Sitzung des Nonnweiler Gemeinderates eröffnet. Der Grund dafür: Die vorherige Bauausschusssitzung zog sich unerwartet in die Länge. Umso schneller arbeiteten die Mitglieder die sieben Tagesordnungspunkte des Gemeinderates ab. Die wichtigsten Beschlüsse, zeigt dieser Überblick:

  • Bis zum Jahr 2022 müssen alle Bushaltestellen barrierefrei sein. Um diesem neuen Punkt im Personenbeförderungsgesetz nachzukommen, hat die Gemeinde Nonnweiler im vergangenen Jahr bereits vier Haltestellen für 100 000 Euro und zwei weitere im Zuge der Bauarbeiten in der Trierer Straße entsprechend modernisiert. Dieses Jahr sollen zehn weitere folgen. Die Kosten dafür liegen bei 529 000 Euro. In seiner Sitzung hat der Gemeinderat einstimmig beschlossen, den Auftrag für den Ausbau zum Angebotspreis von 443 674 Euro an die Firma Wittig GmbH in Nohfelden zu vergeben. Um die Barrierefreiheit im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) zu verbessern, fördert das Land entsprechende Umbaumaßnahmen an Haltestellen mit 90 Prozent.
  • Ein zu hoher Fremdwasseranteil in der Kläranlage zwingt die Gemeinde zum Handeln. Bürgermeister Franz Josef Barth erklärt die Situation so: „Das Zuflusswasser aus Primstal ist zu sauber. Wegen der zu geringen Schmutzanteile können die Bakterien nicht optimal arbeiten. Das bedeutet, dass die Kläranlage nicht gut funktioniert.“ Die Gemeinde müsse daher den Fremdwassereintritt in das Entwässerungssystem reduzieren. Warum so viel sauberes Wasser in die Kläranlage bei Kastel fließt, hat mehrere Gründe. Zum einen nutzt die Gemeinde als Entwässerungstechnik das sogenannte Mischsystem. Schmutz-, Fremd- und Regenwasser landen dabei in einer gemeinsamen Leitung. Zum anderen wird an mehreren Stellen Oberflächenwasser aus den Außengebieten in das Kanalnetz eingeleitet.
  • „Wir kennen einige Stellen, an denen Fremdwasser eintritt“, sagt Barth. Aber das System sei zu groß, um alle ausfindig zu machen. „Das ist wie die Suche nach der Nadel im Heuhaufen“, vergleicht der Bürgermeister. Um die Fremdwasser-Eintrittsstellen genau zu lokalisieren, sei es daher notwendig, detaillierte Messungen vorzunehmen. Darum soll sich die Firma Nivus mit Sitz in Eppingen kümmern. Der Gemeinderat hat den Auftrag in Höhe von 29 980 Euro einstimmig an das Unternehmen vergeben.
  • Nonnweiler wird beim Land Zuwendungen aus dem Kommunalen Entlastungsfonds (KELF) beantragen. Das hat der Gemeinderat einstimmig beschlossen. Die KELF-Mittel sind vorgesehen, um saarländische Kommunen, die einen Haushaltssanierungsplan aufstellen müssen, finanziell zu unterstützen. Im Jahr 2017 hat Nonnweiler Konsolidierungshilfen in Höhe von 317 751 Euro erhalten. Für das Haushaltsjahr 2018 sind die Hilfen noch nicht festgesetzt. Bürgermeister Barth stellt jedoch klar: „Die KELF-Mittel sind ausschließlich dafür vorgesehen, um Liquiditätskredite zu tilgen.“ Damit die Zuwendung gewährt wird, müsse das Jahresergebnis 2018 mit dem vorgegebenen Sanierungsziel abschließen.
  • Wie kann die Gemeinde Nonnweiler für Touristen noch attraktiver werden? Antworten auf diese Frage soll eine Studie geben. Ein Fachbüro wird in den nächsten Monaten ein touristisches Gesamtkonzept erstellen und dabei besonders das Freizeitzentrum Peterberg berücksichtigen. Aber auch der Keltenpark in Otzenhausen, der Nationalpark Hunsrück-Hochwald, die Talsperre Nonnweiler und die Europäische Akademie in Otzenhausen sollen in das Konzept einfließen. Die Landesentwicklungsgesellschaft (LEG) Saar begleitet und koordiniert die Tourismus-Studie. Der entsprechenden Auftragsvergabe in Höhe von 8560 Euro hat der Gemeinderat einstimmig zugestimmt. Außerdem waren alle Ratsmitglieder dafür, den Auftrag zur Erstellung des touristischen Gesamtkonzeptes an den Anbieter Profund/Erlebniskontor zu vergeben. Der Preis dafür liegt bei 48 000 Euro. Die Gesamtkosten betragen damit 56 560 Euro. Das Wirtschaftsministerium gewährt einen Zuschuss von 80 Prozent. Zehn Prozent werden beim Landkreis beantragt. Somit muss die Gemeinde Nonnweiler noch knapp 6000 Euro selbst stemmen. „Die Ergebnisse der Studie werden der Öffentlichkeit voraussichtlich im Oktober vorgestellt“, kündigt Bürgermeister Barth an. Ziel sei es unter anderem, die Besucherzahlen, Verweildauer und Übernachtungszahlen zu steigern. Ein Konzept mit Maßnahmen zur Reaktivierung des Freizeitzentrums am Peterberg sollen erarbeitet und die Marktanteile im Tourismusbereich erhöht werden.
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