Geburtstag Seit 25 Jahren für die Jugend im Einsatz

Nonnweiler  · Der gemeinnützige Verein Was geht?! feiert Jubiläum. Zeit, um noch einmal auf die Anfänge der Organisation zurückzublicken.

 Manege frei: Beim Zirkusprojekt Zapp Zarap durften sich die Kinder als Clowns, Artisten und Akrobaten versuchen.

Manege frei: Beim Zirkusprojekt Zapp Zarap durften sich die Kinder als Clowns, Artisten und Akrobaten versuchen.

Foto: Angela Jenal

Der Jugend sagt man ja gerne so einiges nach: Sie sei uninteressiert, unengagiert und starrt eh den ganzen Tag nur auf das Smartphone. Über diese Vorurteile können Magnus Jung und Roland Ruttloff nur schmunzeln. Die beiden haben vor 25 Jahren den Verein Was geht?! mitgegründet und in dieser Zeit ihre ganz eigenen Erfahrungen mit jungen Leuten gesammelt. „Wir hatten nie Probleme, motivierten und hilfsbereiten Nachwuchs zu finden“, sagt Ruttloff. Das zeigen auch die Mitgliederzahlen: 260 Männer und Frauen sind derzeit in dem gemeinnützigen Verein aktiv. Und es kommen immer wieder neue dazu. Das liegt vor allem an den Ferienfreizeiten, die Was geht?! im Landkreis St. Wendel organisiert. Etwa 400 Kinder nehmen daran jährlich teil. „Viele von ihnen sind mit so großer Begeisterung dabei, dass sie später selbst als Betreuer bei uns einsteigen oder sonstige Aufgaben übernehmen“, erzählt Jung. Er ist stolz auf die Entwicklung des Vereins. Eine Entwicklung, mit der er vor 25 Jahren selbst nie gerechnet hätte.

„Unser Ziel war es damals, die Jugendarbeit in der Gemeinde Nonnweiler voranzubringen“, erinnert sich Jung. Und das nicht ganz uneigennützig. „Wir waren zu der Zeit noch jung und haben das auch für uns selbst gemacht. Wir haben einfach Dinge in Angriff genommen, an denen wir Spaß hatten.“ Unterstützt von einer hauptamtlichen Mitarbeiterin eröffneten sie beispielsweise Jugendbüros in Nonnweiler, Marpingen und Nohfelden. Sie organisierten Seminare zu verschiedenen Themen, veranstalteten Aktionen für Kinder und riefen das Primsrock Open Air ins Leben. Ihr Konzept: „Wir haben nicht gefragt, ob was geht. Wir haben es gemacht“, erzählt Jung.

Oft habe sich aus einem Projekt gleich wieder das nächste ergeben. Ruttloff erinnert sich an eine Ferienfreizeit in Kastel, bei der er als Betreuer gearbeitet hat. „Wir hatten dort viele schwierige Kinder dabei. Aber irgendwie haben wir es geschafft, sie in den Griff zu bekommen und in unserem Verein zu halten“, sagt er. Daraus sei dann die Idee entstanden, in den Bereich Hilfe zur Erziehung einzusteigen. In den darauffolgenden Jahren kamen immer weitere Aufgaben und Betätigungsfelder hinzu. Unter anderem auch die Aktion kinder- und familienfreundliche Gemeinde.

Im Jahr 2003 hatte Was geht?! eine Größenordnung erreicht, die eine Veränderung notwendig machte. „Die Strukturen eines Vereins mit relativ geringem Eigenkapital waren uns zu unsicher, um ein beginnendes Unternehmen sicher führen zu können. Aus betriebswirtschaftlichen Gründen haben wir uns daher dazu entscheiden, die idee.on gGmbH zu gründen“, sagt Jung. Alle Projekte, für die hauptamtliches Personal erforderlich war, wurden darauf übertragen. Das Ehrenamtliche blieb jedoch weiter im Verein. Dessen Mitglieder fördern auch heute noch die Jugendarbeit, übernehmen die Beratung von Familien, veranstalten Ferienfreizeiten und Konzerte.

Die idee.on gGmbH hat sich mittlerweile zu einem professionellen Partner für die Menschen im Landkreis St. Wendel entwickelt. Unterstützt wird sie dabei von der Arbeiterwohlfahrt Saarland. Insgesamt beschäftigt idee.on 85 Mitarbeiter, davon 50 Vollzeitstellen, und hat einen Umsatz von zwei Millionen Euro pro Jahr. Sie bietet eine Vielzahl sozialer Dienstleistungen wie Hilfen zur Erziehung, Außerschulische Jugendarbeit, Betreuungsangebote an Schulen, Netzwerke für Flüchtlinge und Beschäftigungsmaßnahmen an. Idee.on betreut, berät und unterstützt mehr als 1000 Kinder, Jugendliche und Erwachsene.

 Der aktuelle Vorstand und das Präsidium des Vereins Was geht?!

Der aktuelle Vorstand und das Präsidium des Vereins Was geht?!

Foto: Angela Jenal

„Mir liegt all das sehr am Herzen. Es ist wie ein Kind, das wir 25 Jahre lang gemeinsam groß gezogen haben“, sagt Magnus Jung. Der Präsident des Vereins Was geht?! und Vorsitzender der Gesellschafterversammlung von idee.on hofft, dass auch in Zukunft noch viele Menschen davon profitieren. „Uns ist es wichtig, immer auf die aktuellen Herausforderungen der Gesellschaft zu regieren und da einzugreifen, wo es Bedarf gibt“, sagt Ruttloff, Vorsitzender von Was geht?! und Geschäftsführer von idee.on. Den sieht er momentan vor allem in den Bereichen Nachmittagsbetreuung, Inklusion und Schulbegleiter. Roland Ruttloff betont: „Es gibt eben auch nach 25 Jahren noch jede Menge für uns zu tun.“

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