Konzept vorgestellt Unterschiedliche Reaktionen auf Peterberg-Pläne

Nonnweiler · Nach der Vorstellung des touristischen Gesamtkonzepts gab es von Bürgern und Gemeinderatsmitgliedern sowohl Lob als auch Kritik.

 So sieht es zurzeit auf dem Gipfel des Peterbergs aus. Die Gutachter schlagen im neuen touristischen Gesamtkonzept vor, dort einen Aussichtsturm mit Hängebrücke sowie eine Gastronomie zu errichten.

So sieht es zurzeit auf dem Gipfel des Peterbergs aus. Die Gutachter schlagen im neuen touristischen Gesamtkonzept vor, dort einen Aussichtsturm mit Hängebrücke sowie eine Gastronomie zu errichten.

Foto: Sarah Konrad

Aussichtsturm mit Hängebrücke, Gastronomie, Fahrradpark, Transportsystem, Camping, und, und, und – insgesamt 15 Attraktionen sieht das neue Gesamtkonzept auf dem Peterberg bei Braunshausen vor. Sie sollen künftig Besucher anlocken und zum Verweilen in der Gemeinde Nonnweiler bewegen (wir berichteten). Am Donnerstagabend stellte eine Gutachterin die Ideen dem Gemeinderat vor. Auch einige Anwohner waren gekommen, um sich die Präsentation anzusehen. Die Saarbrücker Zeitung hat sich dabei umgehört, was die Kommunalpolitiker und Bürger von dem Konzept halten.

  • Peter Grimm aus Nonnweiler sieht es beispielsweise als ein „zwingendes Muss“, die vorgeschlagenen Maßnahmen aus dem Gutachten umzusetzen. „Wenn man den Tourismus fördern will, muss man auch etwas dafür tun“, erklärte er. Noch würde der große Besucherandrang in der Gemeinde ausbleiben, aber Grimm ist überzeugt: „Wenn man den Touristen ein bisschen was bietet, dann kommen sie auch.“ Den Keltenpark und den Peterberg weiter auszubauen, hält der Nonnweiler für eine gute Idee. „Wir nutzen das, was wir ohnehin schon haben.“
  • Skeptischer ist da Gemeinderatsmitglied Rainer Peter (CDU). Er geht davon aus, dass Baumaßnahmen am Keltischen Ringwall wegen des Denkmalschutzes problematisch werden könnten. „Ich erinnere nur an die Diskussionen, die wir kürzlich hatten, als es lediglich darum ging, ob ein loser Trittstein der Steinernen Treppe befestigt werden darf“, mahnte Peter.
  • Ganz andere Sorgen hat Heinz Klein. Er befürchtet, dass die Anwohner unter einem Touristenanstrum leiden könnten. „An Sommertagen ist jetzt schon sehr viel Verkehr“, erzählte Klein, der in Braunshausen wohnt und Vorsitzender des CDU-Ortsverbandes ist. „Wenn das Konzept so umgesetzt wird, wäre das eine große Belastung für den Ort. Ich weiß nicht, ob die Anwohner das so mitmachen“, sagte er. Von sanftem Tourismus ist seiner Meinung nach in diesem Konzept keine Spur mehr.
  • Diese Ansicht hält Michael Ewerling (SPD) für völlig übertrieben. „Der Verkehr wird sich splitten. Es reisen nicht alle über die Autobahn an“, ist sich der stellvertretende Ortsvorsteher von Braunshausen sicher. Er geht davon aus, dass viele Besucher von Center-Parcs zum Peterberg radeln oder auch mal zu Fuß auf den Gipfel wandern. Das Gutachten bewertet er positiv. Im nächsten Schritt müsse man sich überlegen, welche Vorschläge auch wirklich umgesetzt werden können.
  • Dem stimmt auch Braunshausens Ortsvorsteher Heinz Peter Koop (SPD) zu. Er betont, dass es nicht möglich sei, alle vorgeschlagenen Maßnahmen zu realisieren. „Ich will keinen Zirkus auf dem Gipfel“, stellte er klar. Den Vorschlag, eine neue Gastronomie auf dem Gipfel zu errichten, hält Koop für richtig und wichtig. Dass es immer noch Gemeinderatsmitglieder gibt, die sich über den Abriss der alten Alm echauffieren, kann er nicht verstehen. „Das alte Gebäude zu behalten, hätte nicht funktioniert. Jetzt haben wir die Möglichkeit, ein neues Restaurant zu bauen, das auch in das Konzept passt“, erläuterte Koop. Der Gemeinde stehe nun ein Balance-Akt bevor. Auf der einen Seite müsse sich auf dem Peterberg etwas ändern, um die Touristen anzulocken. Auf der anderen Seite dürften dadurch die Einheimischen nicht vertrieben werden. Dem Ortsvorsteher ist es besonders wichtig, dass die Bürger der umliegenden Dörfer von den geplanten Attraktionen profitieren. „Die Touristen stehen da für mich an zweiter Stelle“, sagte Koop.
  • Gemeinderatsmitglied Joachim Hahn (CDU) bemängelte, dass in dem Konzept keine Attraktion vorgesehen ist, die die Gäste auch bei schlechtem Wetter besuchen können. Und das obwohl die Gutachterin zuvor in ihrer Präsentation kritisiert hatte, dass genau dies in der Gemeinde Nonnweiler fehle.
  • Brigitte Heck, für die Freie Wählergemeinschaft im Gemeinderat, regte an, dem Keltischen Ringwall  eine noch größere Bedeutung zuzusprechen. Sie hatte die Idee, das Bauwerk für den Titel Weltkulturerbe vorzuschlagen.
  • Für Erwin Scherer, Sprecher der SPD-Fraktion im Nonnweiler Gemeinderat, stehen erstmal zwei Dinge im Vordergrund: das Transportsystem und die Gastronomie. „Alles weitere muss man sehen“, sagte er. Sein Fazit zum Gesamtkonzept lautet: „Der Peterberg hat eine Zukunft.“
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