Kreisparteitag Magnus Jung bleibt Kreis-Chef der SPD

Kastel · 88 Prozent der Delegierten schenkten dem 47-jährigen Kommunalpolitiker einmal mehr das Vertrauen.

 Magnus Jung wird auch in den kommenden zwei Jahren die SPD im Kreis anführen. Er steht bereits seit 2006 an der Spitze der SPD im Kreis St. Wendel.

Magnus Jung wird auch in den kommenden zwei Jahren die SPD im Kreis anführen. Er steht bereits seit 2006 an der Spitze der SPD im Kreis St. Wendel.

Foto: Frank Faber

Die Sozialdemokraten haben beim Kreisparteitag in Kastel ihrem Vorsitzenden Magnus Jung für weitere zwei Jahre das Vertrauen geschenkt. 88 Prozent der anwesenden 77 Delegierten votierten für den 47-Jährigen. „Nach zwölf Jahren als Kreisvorsitzender ist das kein schlechtes Ergebnis“, meinte Jung, der seit 2006 an der SPD-Spitze im Kreis St. Wendel steht. Nach Stefan Pauluhn ist der Kasteler der zweitdienstälteste Kreischef der Sozialdemokraten im Saarland. Seine Stellvertreter bleiben Anke Morsch, Torsten Lang und Heinz-Detlev Puff. „Wenn wir unsere Partei erneuern wollen, geht das nur von der Basis aus“, plädierte Nonnweilers Gemeindeverbandsvorsitzender Christof Görgen eingangs des Parteitages im Castellum. Jung erklärte nach dem Urnengang, dass der gesamte Vorstand ein gutes Stück verjüngt worden sei, „die Hälfte der Genossen im Vorstand ist im Alter unter 40 Jahren alt“.

Bei seinem Rückblick auf die Arbeit des Kreisvorstandes konnte er von keinen guten Wahlergebnissen berichten. Die Landtagswahl 2017 brachte der SPD knapp 30 Prozent der Stimmen ein. „Das war nicht unser Ziel gewesen“, kommentierte Jung. Auch im Landkreis St. Wendel lief die Partei knapp unter dem Landesdurchschnitt ein. „Es war schwieriger als sonst“, gestand Jung. Dass der zwar als Einzelbewerber an den Start gegangene SPD-Kommunalpolitiker Sascha Hilpüsch deutlich die Bürgermeisterwahl für sich entschieden hat und dass der aus Welschbach stammende SPD-Saar-Generalsekretär Christian Petry weiterhin im Bundestag vertreten ist, wertete Jung als Erfolg für die Partei. Genauso den Umbau der Gemeinschaftsschule Freisen, den die Kreistagsfraktion durchgesetzt habe. Für Jung ein Muss. „Wir haben die unhaltbaren Zustände in der Schule verbessert“, erinnerte der Vorsitzende seine Genossen.

Auch die Bäderkonzeption habe die SPD auf vernünftige Füße gestellt. „Wenn wir gute Konzepte vorlegen, dann haben wir auch Ergebnisse“, gab Jung sich kämpferisch. Was die interkommunale Zusammenarbeit angeht, sieht er gute Einsparmöglichkeiten bei der Modernisierung von Verwaltungen. „Umgesetzt worden ist noch gar nichts. Innenminister Klaus Bouillon (CDU) ist dazu nicht in der Lage und deswegen hat der Landkreis schon seine Chancen verpasst“, meint der stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende. Den geplanten Bau der Großsporthalle in St. Wendel bezeichnete Jung als „Sündenfall“. „Wir müssen weiterhin den Finger in die Wunde legen, noch ist die Halle nicht gebaut“, appellierte Jung.

Mit ihm an der Spitze will die SPD weiter eine gute Politik für die Menschen in den Dörfern und Gemeinden machen. „Dafür wollen wir neue Themen anpacken“, so Jung. Eine Arbeitsgemeinschaft soll gegründet werden, die sich mit katastrophalen Bedingungen im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) beschäftigt. Zudem eine Arbeitsmarkt-AG. „Wir wollen weitere Vorschläge für die Bürger entwickeln, dann sehen auch die Menschen, die daran mitarbeiten, dass es sich für sie lohnt“, blickte Jung voraus. Zum Dauerzank in der Großen Koalition (GroKo) riet er, die Glaubwürdigkeit der SPD durch gute Regierungsarbeit herzustellen. „Die SPD hat sich in all den Jahren immer wieder selbst erneuert“, stellte er fest. Von Neuwahlen halte er wenig, dafür die sogenannte Revisionsklausel im Koalitionsvertrag sehr ernst zu nehmen. Die Klausel sieht eine Überprüfung der Regierungsarbeit nach zwei Jahren vor.

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