Kappensitzung 70 Jahre und kein bisschen leise

Bierfeld · Die Kolpingkapelle Nonnweiler-Bierfeld startet närrisch und voller Nostalgie ins Jubiläumsjahr.

  Das Männerballett zeigt dem Narrenvolk nicht nur Muskeln, sondern auch Anmut und unbeschwerte Grazie.

Das Männerballett zeigt dem Narrenvolk nicht nur Muskeln, sondern auch Anmut und unbeschwerte Grazie.

Foto: Erich Brücker

Happy Birthday, Kolpingkapelle. Mit dem Diner Marsch von James Last starteten die Narren der Kolpingkapelle Nonnweiler-Bierfeld in ihr Jubiläumsjahr. Sie wird 70 Jahre alt. Und so war auch schnell das Motto mit „Let’s Patry 70“ für die Gala-Kappensitzung gefunden.

„Wenn das kein Grund ist, ein Jubiläum gebührend zu feiern. Es ist aber auch ein guter Grund Rückschau zu halten, zumal unser Musikverein schon seit sieben Jahrzehnten Garant für musikalische Unterhaltung in unseren Dörfern ist, aber auch schon unzählige Jahre Garant für närrischen Klamauk in der Fünften Jahreszeit“, stimmte Julia Kaspar als Elferratspräsidentin, und das schon seit fünf Jahren, das Geburtstagständchen an. Von daher erinnere man mit dem heutigen närrischen Unterhaltungsprogramm auch an die Ursprünge der früheren Kappensitzungen. Umgeben war sie von weiteren zehn netten Mädels und Jungen, alle gekleidet in Kostüme der früheren Jahre. „Zudem haben wir keine Kosten und Mühen gescheut, altbekannte Gesichter unserer Kappensitzungen zu reaktivieren“, verkündete sie weiter.

Den Anfang machte der Ex-Damenelferrat, der 2010 durch eine feindliche Übernahme seinen Job auf der Narrenbühne verloren hatte. „Noch voller Tatendrang und Esprit mussten wir in Frührente gehen“, jammerte der frühere Rat, aber man habe seitdem auf die Chance gepowert, mal wieder voll aufdrehen und der Jugend es zeigen zu können, wo der Bartl den Most herholt. Sie erinnerten an ihre erste Sitzung in der Session 1986 unter Präsidentin Hedi Meier, in deren Gaststätte auch die Geburtsstunde ihrer Regentenzeit begann. Aber die Trauer war nur von kurzer Dauer, alljährlich haben sie dennoch als Ex-Damenelferrat am Rosenmontag ihrem närrischen Spaß freien Lauf gelassen. Reaktiviert wurde auch das Gesangsduo Dommas und Strob. Sie waren für ihren Wortwitz bekannt, verfolgen aus weiten Fernen nunmehr das Geschehen in der heimatlichen Kolpingkapelle. Mit Songs über eine komplizierte Welt, die voller Fragen steckt, kamen sie beim Narrenvolk ebenso gut an wie der Ex-Damenelferrat, der vom Konzept „Notaufnahme“ unter der ärztlichen Leitung von Dr. Gecko und Dr. Lauer abgelöst wurden. Bei ihrem Revivel stiegen beide nicht nur wieder in die Bütt, ja sogar in die Badewanne und parodierten Loriot mit Herr Müller-Lüdenscheid und Herr Doktor Klöbner. Und die Ente durfte auch hier nicht ins Badewasser. „43 Jahre Polizist, jetzt Pensionär“, auch mit dem „Busser“ war ein früheres Bütten-As aus dem Ärmel gezaubert worden. Er plauderte aus dem Nähkästen, von daheim in der Familie mit Frau, Kinder und Enkeln, aber auch so manchen Zeitgenossen zog er durch den Kakao. Derweil vertrat der rasende Reporter mit seinen Allerweltgeschichten die neue Bütten-Generation der Kolpingkapelle, ebenso sehr zur Freude des närrischen Publikums.

In Ermangelung eines eigenen Prinzenpaares hatte der Thronadel der nachbarlichen KG von 1954 mit Prinz Felix und Prinzessin Kiara den Kolpingnarren einen Besuch abgestattet. Sie proklamierten Frohsinn und Heiterkeit bis Aschermittwoch walten zu lassen. Darüber hinaus pflegten die Nonnweiler Karnevalisten mit Darbietungen ihrer Funkenmariechen Maja und Xenia sowie weiteren Tanzgruppen von den Minis über die Zuckerpuppen und Tanzmäuse bis zu Starlight Generation und Männerballett das gute nachbarliche Miteinander. Sie alle versprühten viel tänzerischen Glanz, boten stimmungsvolle Darbietungen. Auch der Karnevalsverein Otzenhausen unterstützte den Jubiläumsverein und die Geburtstagsfeier mit einem Auftritt seiner Showtanzgruppe Viva La Vida und Funkengarde. Müßig zu erwähnen, dass beide Funkenmariechen und alle Tanzformationen mit Zugaben aufwarten mussten, belohnt wurden sie mit lautstarken Raketen.

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