Forscher entdecken römische Villenanlage

Nonnweiler · Untersuchungen haben bestätigt, dass es in der Flur Spillert bei Nonnweiler eine römische Villa gab. Im August beginnen Grabungen, um unter anderem das Alter und die Struktur der Anlage zu bestimmen.

 Ein Mitarbeiter der Uni Münster in Nonnweiler.Foto: Fritsch

Ein Mitarbeiter der Uni Münster in Nonnweiler.Foto: Fritsch

Foto: Fritsch

Was Archäologen vermutet haben, ist jetzt nachgewiesen: In der Flur Spillert bei Nonnweiler haben einst die Römer gesiedelt. Das meldet der Archäologe Thomas Fritsch. Untersuchungen des geophysikalischen Instituts der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster unter Volkmar Schmidt haben dies laut Fritsch bestätigt. Der Wissenschaftler: "Auf einer sonnenverwöhnten Terrasse oberhalb der Prims lag in wunderschöner Lage eine vermutliche Villenanlage aus römischer Zeit."

Mithilfe der Geomagnetik haben die Forscher ein künstliches Magnetfeld errichtet, dessen Stärke in kleinflächigen Abständen gemessen wurde. Die dabei festgestellten Unterschiede zeigen sich am Bildschirm als farbliche Differenzen. Das dadurch entstandene Bild dient den Mitarbeitern der Grabungsgesellschaft Terrex, Forschungsprojekt Ringwall, als Grundlage für die Lokalisierung von Gebäuden im Gelände. Neben den Mauerverläufen weisen die Bilder nach Angaben von Fritsch auch auf Auffälligkeiten baulicher Art hin, wie Wasserbecken oder Öfen.

"Wir werden diese für uns wertvollen Ergebnisse nach entsprechender fachlicher Diskussion mit unseren universitären Partnern gezielt einsetzen. Bereits im August wird mithilfe dieser Erkenntnisse eine erste Ausgrabung an der Fundstelle durchgeführt werden", beschreibt Terrex-Projektleiter Fritsch das weitere Vorgehen. Diese Grabung diene auch der Verifizierung der geophysikalischen Untersuchungen. Fritsch: "Bedeutende Fragen für uns Archäologen werden die Bestimmung des Alters der Anlage, deren Struktur und Funktion sowie die Zusammenhänge zu einer benachbarten Siedlungsstelle sein." Es geht dabei speziell um die lokale, gallorömische Entwicklung des Hunnenring-Umfeldes nach dessen Niedergang um 50 vor Christus - ein Forschungsthema, welches die Terrex zusammen mit der Abteilung Ur- und Frühgeschichte der Münsteraner Uni seit 2012 verfolgt. Hierzu gehörten auch die erfolgreichen Grabungen in dem spätkeltischen Brandgräberfeld von Bierfeld.

Ein Grabungscamp mit freiwilligen Teilnehmern findet in der Zeit vom 10. bis 21. August in Zusammenarbeit mit der Europäischen Akademie Otzenhausen am Spillert statt.

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