Explosives Unglücks-Szenario

Bierfeld · Mit Explosivstoffen wird bei der Firma Diehl BGT Defence auf dem Bierfelder Maasberg hantiert. Eine besondere Herausforderung ergibt sich dadurch auch für die Feuerwehren in der Region. Deshalb ist es Tradition, gemeinsam mit der Werkswehr den Ernstfall zu üben.

 Unter schwerem Atemschutz wurde zur Personensuche vorgegangen. Foto: Helmut Brill/Diehl BGT Defence

Unter schwerem Atemschutz wurde zur Personensuche vorgegangen. Foto: Helmut Brill/Diehl BGT Defence

Foto: Helmut Brill/Diehl BGT Defence

Die Firma Diehl BGT Defence betreibt auf dem Maasberg bei Bierfeld Anlagen zur Herstellung und Verarbeitung von Explosivstoffen. Für potenzielle Ereignisse, die sich zu einem Störfall entwickeln können, bestehen in enger Abstimmung mit Behörden und Katastrophenschutz Alarm- und Gefahrenabwehrpläne. Auf deren Grundlage findet seit mehr als zwei Jahrzehnten Anfang Herbst eine Gemeinschaftsübung der speziell ausgebildeten Werkfeuerwehr sowie der in den Alarmplan eingebundenen Einheiten der Freiwilligen Feuerwehr statt.

So auch dieser Tage: Die angenommene Lage: In einem Fertigungsgebäude war ein Feuer ausgebrochen. Aufgrund hoher Außentemperaturen und der extremen Trockenheit drohte sich der Brand rasch auf die Nachbargebäude und den angrenzenden Wald auszubreiten. Ein Mitarbeiter konnte das Gebäude nicht mehr rechtzeitig verlassen. Durch den Werksschutz wurde unverzüglich die Leitstelle Saar verständigt, die Alarmstufe "Brand 2" auslöste. Neben der auf dem Betriebsgelände ansässigen Werkfeuerwehr waren die Löschbezirke Bierfeld , Braunshausen, Nonnweiler und Sitzerath sowie das beim Löschbezirk Primstal stationierte Einsatzleitfahrzeug (ELF 1) in das Übungsszenario eingebunden. Die Werkfeuerwehr rückte innerhalb kürzester Zeit aus. Nach sorgfältiger Lageerkundung wurden die eintreffenden externen Einheiten, die sich zunächst im Eingangsbereich einfanden, über Funk vom Einsatzleiter, später über ELF 1 eingewiesen. Die zügig aufgebaute Wasserversorgung erwies sich als auskömmlich, wie sich im Verlauf der Übung herausstellte. Zusätzlich stand ein Löschwasserbehälter mit 100 Kubikmetern Inhalt zur Verfügung.

Der erste Trupp der Werkfeuerwehr hatte unter schwerem Atemschutz sofort nach der Suche des Mitarbeiters im Innern des Gebäudes begonnen. Er wurde verletzt aufgefunden, konnte aber nach kurzer Zeit in Sicherheit gebracht und dem Sanitätsdienst zur Erstversorgung übergeben werden.

Inzwischen nahmen die Einsatzkräfte aus Bierfeld , Braunshausen und Sitzerath die Brandbekämpfung auf. Nachbargebäude und Wald wurden akribisch abgeschirmt. Der Löschbezirk Nonnweiler wurde aus entgegengesetzter Richtung entsprechend tätig. Außerdem führte die Besatzung des Gerätewagens "Gefahrgut" (GW-G 2) an der Einsatzstelle Schadstoffmessungen durch.

Die Besatzung des ELF 1 hatte - wie gewohnt - unter anderem die Koordination des Sprechfunkverkehrs übernommen. Hier ging bald die finale Meldung "Brand vollständig gelöscht" ein.

"Die Zusammenarbeit der internen und externen Einsatzkräfte hatte wieder gut geklappt", resümierte ein Vertreter der Werkleitung. Das Übungsziel sei erreicht worden. Nonnweilers Wehrführer Frank Feid sowie die Ortsvorsteher Günther Barth aus Nonnweiler und Thomas Lauer aus Bierfeld , die als Gäste anwesend waren, schlossen sich dieser Feststellung an. Dank der regelmäßigen Gemeinschaftsübungen sind die Helfer der kommunalen Feuerwehr mittlerweile mit den Gegebenheiten auf dem Werksgelände gut vertraut. Dies sei Ernstfall von Vorteil.

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