Der Pizza-Markt wächst weiter

Nonnweiler · Millionen Euro hat Nestlé-Wagner in den vergangenen Jahren in den Standort Otzenhausen investiert, unter anderem in ein neues Pizzawerk. Aus gutem Grund. Denn das Unternehmen will weiter wachsen. 350 Millionen Pizzen können allein in Nonnweiler gebacken werden.

 In Otzenhausen können bis zu 350 Millionen Pizzen im Jahr gebacken werden. Dieses Archivfoto entstand an der Piccolinis-Produktionslinie. Dort werden die kleinen Pizzen hergestellt. Foto: Nestlé Wagner

In Otzenhausen können bis zu 350 Millionen Pizzen im Jahr gebacken werden. Dieses Archivfoto entstand an der Piccolinis-Produktionslinie. Dort werden die kleinen Pizzen hergestellt. Foto: Nestlé Wagner

Foto: Nestlé Wagner

"Es gibt fast niemanden, der Pizza nicht mag." Das sagt Thomas Göbel. Er muss es wissen. Denn Göbel ist seit etwas mehr als zwei Jahren Vorsitzender der Geschäftsführung des Pizzawerkes Nestlé-Wagner in Otzenhausen . Mit guten Produkten könne man noch mehr Menschen erreichen, ist sich Göbel sicher: "Der Markt ist noch nicht ausgereizt." Tiefkühlpizza sei ein günstiges, hochwertiges und leicht zuzubereitendes Produkt. Wo sonst bekomme man denn für unter drei Euro eine Hauptmahlzeit. Im SZ-Gespräch erläutert Göbel die aktuelle Entwicklung des Unternehmens.

Nestlé-Wagner in Otzenhausen spielt in der Nestlé-Gruppe im Pizza-Segment eine bedeutende Rolle. Das Unternehmen in Otzenhausen ist der größte Standort für Tiefkühlpizza von Nestlé in Europa. Weitere Werke gibt es in Frankreich und Italien. 70 Prozent der Pizzen werden im nördlichen Saarland gebacken und von Portugal bis Russland in ganz Europa ausgeliefert. Zwischen 60 und 100 Lastwagen werden von Otzenhausen jeden Tag auf die Reise geschickt. In Deutschland hält die Wagner-Pizza mit einem Marktanteil von 30 Prozent den zweiten Platz. Göbel: "Der Markt in Deutschland ist stabil wachsend." Im vergangenen Jahr habe man hier drei Prozent mehr Pizzen verkauft.

Ein wichtiger Grund für den Übergang vom Familienunternehmen Wagner in die Unternehmensgruppe Nestlé war der stärkere Ausbau des internationalen Geschäftes. Dabei können die Otzenhauser auf die Tochtergesellschaften und die schon vorhandenen Händlerstrukturen in den verschiedenen Ländern direkt zugreifen. "Wenn die Gruppe schon in einem Land vertreten ist, fällt es einem leichter, in den Markt einzusteigen", sagt Thomas Göbel. Lag der Auslandsanteil 2005 noch bei 15 Prozent, so betrug er im vergangenen Jahr schon 33 Prozent.
350 Millionen Pizzas



Mit den Investitionen der vergangenen Jahre, zu denen der Neubau eines Pizza-Werkes und die Erweiterung des Hochregallagers zählen, sieht der Vorsitzende der Geschäftsführung Nestlé-Wagner in Otzenhausen gut aufgestellt. Die Kapazität des Unternehmens betrage jetzt 350 Millionen Pizzen im Jahr. "Wir sind gut ausgelastet. Wir haben das neue Werk ja auch gebaut, um das Wachstum managen zu können." Im Januar 2013 habe man ein neues IT-System installiert. Weitere größere Investitionen seien im Moment nicht geplant.
1540 Beschäftigte

Zurzeit beschäftigt Nestlé-Wagner in Nonnweiler 1540 Mitarbeiter. 120 sind im vergangenem und diesem Jahr hinzugekommen. 40 Azubis werden ausgebildet.

Mit der Umsatzentwicklung ist Thomas Göbel zufrieden. 2014 laufe sehr gut: "Wir sind hoch einstellig im Plus." Die große Herausforderung, das Familienunternehmen Pizza Wagner in die Unternehmensgruppe einzugliedern, ist nach seiner Ansicht gelungen.

Übrigens: Allein in Deutschland haben die Pizzabäcker aus dem Hochwald mehr als 70 Produkte im Sortiment. Die Kreativabteilung entwickelt immer wieder neue Sorten und Geschmacksrichtungen. So geht ein Trend aktuell in Richtung Gemüse. Die am meisten verkaufte Pizza in Deutschland und ganz Europa ist aber eine altbekannte: Pizza Salami.

 Das Verwaltungsgebäude der Wagner-Tiefkühlprodukte-GmbH in Otzenhausen. Mit dem Einstieg von Nestlé stieg nach eigenen Angaben der Europa-Marktanteil. Archivfoto: Oliver Dietze/dpa

Das Verwaltungsgebäude der Wagner-Tiefkühlprodukte-GmbH in Otzenhausen. Mit dem Einstieg von Nestlé stieg nach eigenen Angaben der Europa-Marktanteil. Archivfoto: Oliver Dietze/dpa

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1968 gründete Bäckermeister Ernst Wagner in Braunshausen die Wagner-Tiefkühlprodukte-GmbH. Anfang der 70er brachte er von einer Italienreise die Idee mit, Tiefkühlpizzas zu produzieren. 1982 waren die Kapazitäten ausgelastet, dass ein weiteres Werk in Otzenhausen errichtet wurde. Im Januar 2005 stieg Nestlé mit einer Beteiligung von 49 Prozent bei Wagner ein. Seit 2013 hat Nestlé das Werk übernommen, seitdem trägt es den Namen Nestlé Wagner GmbH. red

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