Zug um Zug auf Vordermann gebracht

Püttlingen · Schritt für Schritt wurde der alte Püttlinger Bahnhof – seit 1993 ein Veranstaltungsort – im Laufe von über 20 Jahren saniert. Jetzt gelten die Arbeiten als beendet. Etwa zwei Millionen Euro und viele ehrenamtliche Arbeitsstunden sind in die Sanierungsarbeiten geflossen.

 Als die Vorfläche des Bahnhofs neu gestaltet wurde, rückte auch die Teer-Maschine an. Foto: Kulturforum Köllertal/Kolling-Krumm

Als die Vorfläche des Bahnhofs neu gestaltet wurde, rückte auch die Teer-Maschine an. Foto: Kulturforum Köllertal/Kolling-Krumm

Foto: Kulturforum Köllertal/Kolling-Krumm

Das Kulturforum Köllertal bietet im Kulturbahnhof Püttlingen nicht nur viel beachtete Open-Air-Konzerte, Ausstellungen und Veranstaltungen in der Stückguthalle, es muss sich auch um das historische Gebäude kümmern. Da die Sanierung des Gebäudes inzwischen offiziell als beendet erklärt ist und somit Fördermittel zum Erhalt des Hauses entfallen, muss sich der Verein nach weiterer Hilfe umsehen (die Püttlinger Stadtratsfraktionen und die Verwaltung haben Unterstützung signalisiert - wir berichteten).

Vom Vereinsvorsitzenden Clemens Sebastian wollten wir wissen, wie viele Mittel in die Sanierung geflossen sind und was zuletzt an Renovierungsarbeiten realisiert worden war.

Insgesamt, so Sebastian, sind für die Sanierung des stark in Mitleidenschaft gezogenen Gebäudes zwischen 1989 und 2012 rund zwei Millionen Euro geflossen - ohne die von Vereinsmitgliedern geleistete ehrenamtliche Arbeiten mitzurechnen. Das Geld stammte zu etwa einem Drittel aus der Vereinskasse, zu zwei Dritteln aus verschiedenen Fördertöpfen von Land, Regionalverband Saarbrücken und Stadt Püttlingen.

Zuletzt waren in den Jahren 2011/2012 knapp 69 000 Euro Fördermittel in die Sanierung geflossen, aus der Vereinskasse zusätzlich noch rund 3000 Euro. Mit dem Geld konnte eine ganze Menge erledigt werden: Der Vorplatz wurde neu gepflastert, es gab ein neues Müllhäuschen, Poller und Fahrradständer, eine automatische Beleuchtung für den Behinderten-Rollweg, eine Bühnenerweiterung über das Gleisbett hinweg, zudem ein Klettergerüst und ein Kinderkarussell. Auch wurde eine neue Lagerfläche in der ehemaligen Unterführung eingerichtet, die Grünfläche zwischen Bahnhof und Imbiss wurde hergerichtet, und ein paar Bodenplatten hinter dem Bahnhof mussten erneuert werden. Das Fördergeld zu dieser letzten Maßnahme war zum Beispiel aus einem gemeinsamen Förderprogramm von Bund, Land und Kommune gekommen, wobei die Kommune, in diesem Fall also Püttlingen, das Bewilligungsrecht hatte - sprich: Püttlingen hat das Okay gegeben, dass der Bahnhof das Geld bekommt.

Schon in der Sitzung des Kulturausschusses hatte Clemens Sebastian gewürdigt: "Der Kulturbahnhof ist ein Ort, dessen langjährige Restaurierung die Stadt Püttlingen aktiv mitgetragen hat. Mit dem restaurierten ehemaligen Püttlinger Bahnhof ist am Eingang unserer Stadt ein schöner Blickfang entstanden, eine Visitenkarte für unsere Köllertalstadt. Der Kulturbahnhof ist zu einem Ort der Kunst, der Kultur und - als Sitz der VHS - der Weiterbildung geworden."

Zum Thema:

HintergrundDie Restaurierung des Alten Bahnhofs durch den gemeinnützigen Verein "Kulturforum Köllertal" startete 1989. 1993 war das Hauptgebäude mit der früheren Schalterhalle, dem Stellwerk und den Warteräumen fertig, im selben Jahr begann die Nutzung des Bahnhofs als offenes Kulturzentrum im Köllertal. Die Sanierung der Stückguthalle folgte von 1999 bis 2004. Mit der Neugestaltung des Bahnhofsvorplatzes und verschiedenen Brandschutzmaßnahmen war die komplette Sanierung Ende 2012 abgeschlossen. Besitzverhältnisse: Das Hauptgebäude des Bahnhofs gehört dem Land und wurde dem Verein per Erbbaurechtsvertrag zur Verfügung gestellt. Die Stadt Püttlingen hat das Bahnsteiggelände (bis zum Radweg) dem Kulturforum als Pachtfläche überlassen. Die Stückguthalle, in der sich bis 1999 ein Getränkemarkt befand, hat der Verein von dem damaligen privaten Eigentümer erworben. Die Vorfläche des Bahnhofs ist teilweise Eigentum der Stadt Püttlingen. mr

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