„Ziel ist es, das Aus der Häuser zu verhindern“

Merzig · Nachdem die SZ berichtet hat, dass die Losheimer ihre Sozialkaufhäuser gefährdet sehen, weil das Programm „Bürgerarbeit“ ausläuft, nimmt das Jobcenter Merzig-Wadern zu dem Problem Stellung.

 Von Schließung bedroht: Das Sozialkaufhaus in Wadern. Foto: LAI

Von Schließung bedroht: Das Sozialkaufhaus in Wadern. Foto: LAI

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Das Jobcenter Merzig-Wadern hat sich in die Diskussion um die Zukunft der Sozialkaufhäuser und Möbelbörsen eingeschaltet. "Dass die Bürgerarbeiter in den Losheimer und Merziger Sozialkaufhäusern mit der Einstellung des Bundesprogramms bei den Trägern keine Anschlussbeschäftigung finden, ist bedauerlich", erklärte der Geschäftsführer des Jobcenters, Klaus Rink, gegenüber der SZ. Das Jobcenter werde die 28 Bürgerarbeiter der Losheimer Arbeitsmarkt Initiative (LAI) gezielt ansprechen und "mit ihnen im Rahmen einer zweiten Aktivierungsphase nochmals die Integration am Arbeitsmarkt suchen", sagte der Leiter des Jobcenters.

Ziel des Jobcenters sei es zudem, das Zusammenbrechen der Sozialkaufhäuser zu verhindern und mit Ein-Euro-Jobs einzugreifen, erklärte Rink.

Er hält künftig nur eine Mitfinanzierung von einem oder zwei Warenhäusern im Kreis Merzig-Wadern durch die Jobcenter für realistisch. Alleine könnten die Jobcenter die Finanzierung aufgrund klammer Mittel nicht stemmen. Um auch die Stellen des Anleitungs- und Betreuungspersonals der LAI zu sichern, müsste nach weiteren Investoren gesucht werden.

Der Leiter des Jobcenters Merzig-Wadern sagte weiter, es müsse erlaubt sein zu fragen, "ob der Kreis fünf Sozialkaufhäuser und Second-Hand- Läden braucht". Um die Tragfähigkeit der LAI zu sichern, müsse über eine Zusammenlegung der Häuser nachgedacht werden. Mit weiteren Möbelbörsen anderer Träger und den insgesamt drei Sozialkaufhäusern in den angrenzenden Landkreisen Saarlouis und Neukirchen gäbe es derzeit ein Überangebot.

Geschäftsführer Rink wies im SZ-Gespräch auch daraufhin, dass das Projekt Bürgerarbeit kein Instrument der Jobcenter ist: "Die Jobcenter haben lediglich als Dienstleister mitgewirkt und aufgrund der Bewilligungen, die die Träger erhalten haben, Arbeitslose vorgeschlagen. Bei der Planung der Sozialkaufhäuser der LAI ist das Jobcenter nicht um Rat gebeten worden", sagte Rink. Die Befristung des Bundesförderprogramm Bürgerarbeit sei von Anfang an bekannt gewesen. "Es ist vom Bund nie versprochen oder in Aussicht gestellt worden, das Projekt Bürgerarbeit zu verlängern. Jetzt so zu tun, als wäre plötzlich klar geworden, dass das Projekt zum 31. Dezember ausläuft, ist nicht hilfreich", sagte Rink. Die Politik hätte sich wesentlich früher für eine Fortsetzung des Projekts stark machen müssen.

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