Wasserwerk schreibt schwarze Null

Nonnweiler · Einigkeit herrscht im Nonnweiler Gemeinderat nur in einer Sache: Man will das eigene Wasserwerk behalten. Die CDU allerdings möchte dies ohne Preiserhöhung beim Wasser. Doch ohne diese würde der Eigenbetrieb Miese machen.

Der Wirtschaftsplan 2014 das Gemeindewasserwerkes von Nonnweiler ist ausgeglichen. Im Erfolgsplan stehen Erträgen von 1,2 Millionen Euro Ausgaben von 1,2 Millionen Euro gegenüber. Das ist auch gut so, weil der Gesetzgeber von den Gemeinden einen ausgeglichenen Haushalt beim Wasserwerk fordert. In den vergangenen drei Jahren hingegen hat das Wasserwerk stets ein Minus gemacht, allein 2012 waren es 107 000 Euro.

Deshalb hat der Gemeinderat mit der Stimmenmehrheit von SPD und FWG in der Dezembersitzung die Erhöhung des Wasserpreises beschlossen. Der damit immer noch deutlich unter dem Preis liegt, den die Bürger in den anderen Kommunen des Kreises zahlen müssen. Denn diese haben keinen eigenen Versorgungsbetrieb, sondern beziehen das Wasser von der Wasser- und Energieversorgung Kreis St. Wendel (WVW), die allein wegen der langen Transportwege höhere Kosten hat.

Während in vielen Kommunen die Wirtschaftspläne der Eigenbetriebe einvernehmlich beschlossen werden, gab es im Nonnweiler Gemeinderat am Donnerstag heftige Diskussionen. Wie schon in der Dezembersitzung. Die CDU stehe zum eigenständigen Wasserwerk, sagte deren Fraktionsvorsitzender Alexander Schweitzer. Allerdings werde man wegen der Preiserhöhung dem Wirtschaftsplan nicht zustimmen. "Wie haben denn die alternativen Lösungsvorschläge der CDU ausgesehen?", fragte daraufhin der SPD-Fraktionsvorsitzende Erwin Scherer. Die CDU habe nämlich keine gemacht. Man sei gesetzlich verpflichtet, einen ausgeglichen Haushalt zu verabschieden, erinnerte Scherer an die Rechtslage.

Statt einer Preiserhöhung von 20 Prozent hätte man eine zehn prozentige mitgetragen, erwiderte Schweitzer. "In der Stellungnahme der CDU-Fraktion im Dezember war kein Wort von einer zehn prozentigen Erhöhung zu hören", sagte Bürgermeister Franz Josef Barth dazu und zitierte das von der CDU-Fraktion mitunterschriebene Protokoll. Das Landesverwaltungsamt habe die Gemeinde aufgefordert, einen ausgeglichenen Haushalt vorzulegen.

"Alle wollen das Wasserwerk der Gemeinde erhalten, dann muss man auch den Preis anheben", meldete sich Brigitte Heck für die FWG zu Wort. Die Gebührenerhöhung sei zum Erhalt des Wasserwerkes unumgänglich, hatte zuvor schon Theo Weber für die FWG gesagt. Roland Riemann (AfN) verwies darauf, dass die Vorschläge seiner Fraktion im Dezember keine Zustimmung gefunden hätten.

Und so beschloss der Gemeinderat den Wirtschaftsplan 2014 des Gemeindewasserwerkes mit 15 Ja-Stimmen von SPD und FWG, gegen neuen Stimmen von CDU und AfN.

Der Wasserpreis beträgt übrigens seit Januar 1,50 Euro pro Kubikmeter (plus 20 Cent). Die Grundgebühr beträgt 3,5 Euro im Monat (zuvor 2,56 Euro).

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