Waldorfschüler inszenieren Christi Geburt

Walhausen · Krippenspiele gibt es einige zu sehen in der Weihnachtszeit. Eine Besonderheit ist das Oberuferer Christgeburtsspiel, das am Dienstag, 22.Dezember, um 20 Uhr im Festsaal der Freien Waldorfschule in Walhausen aufgeführt wird.

. Die Requisiten sind spärlich beim Oberuferer Christgeburtsspiel, die Sprache volkstümlich und einfach, die Kostüme werden bewusst schlicht gehalten. Eine elfköpfige Gruppe aus älteren Schülern und Lehrern der Waldorfschule haben das Stück einstudiert.

Ihren Ursprung haben die Oberuferer Weihnachtsspiele im 13. und 14. Jahrhundert. Sie sind benannt nach dem Dorf Oberufer auf der Donauinsel Schütt in der Nähe von Preßburg (Bratislava). Von Generation zu Generation wurden sie als Volksgut mündlich überliefert. Jährlich mit dem Herannahen der Weihnachtszeit sammelte der Lehrmaster, der die Spiele bewahrte, eine Kumpanei aus jungen Dorfburschen um sich, mit denen er die drei Spiele - das Paradeisspiel, das Christgeburtsspiel und das Dreikönigsspiel einstudierte. Die Spiele wurden dann in der Dorfschenke vor den Bauern des Dorfes zur Aufführung gebracht.

Der Germanist Karl Julius Schröer entdeckte die Spiele Mitte des 19. Jahrhunderts und sammelte sie. Rudolf Steiner , Schüler von Schröer und Begründer der ersten Waldorfschule 1919 in Stuttgart, überarbeitete die Spiele dann und führte sich mit Schülern auf. Seither hat ihre Aufführung an vielen Waldorfschulen Tradition.

Auch wenn nicht jeder die fremdartig anmutende, ursprüngliche Mundart in den Stücken ganz verstehen mag, so sprechen die dargestellten Bilder und Gesänge doch für sich: das Geschehen in der Heiligen Nacht und die Geschichte der einfachen Hirten, die von der Geburt des Kindes als Erste erfahren und ihren Weg zur Krippe suchen und finden.

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