Vorbeugende Arbeit des Jugendamtes trägt Früchte

Homburg/Bexbach/Kirkel · Die frühzeitige Förderung und Betreuung von Kindern und Jugendlichen wird bei der heutigen demografischen Entwicklung immer wichtiger. Das Jugendamt im Saarpfalz-Kreis sieht die vorbeugende Arbeit des Amtes positiv.

Die vorbeugende Arbeit des Jugendamtes des Saarpfalz-Kreises trägt Früchte. In einer Pressemitteilung der Kreisverwaltung heißt es jedenfalls, dass nicht nur die "zahlreichen Maßnahmen für Kinder und Familien effektiv greifen und somit auch Kosten dämpfend wirken; die grundlegenden Ansätze der Arbeit des Kreisjugendamtes fanden auch jüngst bundesweite Resonanz". Bei einem Besuch von Professor Detlef Krüger, der für das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend beratend tätig ist, zeigte der Leiter des Jugendamtes, Klaus Guido Ruffing, dem Gast im Familienhilfezentrum einige Details der praktischen Maßnahmenumsetzung. Dabei sei Krüger beeindruckt von der Breite und Vielfältigkeit des Angebots gewesen.

Der Jugendhilfe komme gerade bei der aktuellen demografischen Entwicklung eine wichtige Rolle zu. Oftmals seien die Maßnahmen und Projekte in der öffentlichen Diskussion als Kostenverursacher verschrien. Dabei zeigten Untersuchungen weltweit, dass Investitionen in die frühe Förderung von Kindern und Jugendlichen sogar volkswirtschaftlich "rentabel" seien, heißt es weiter. Eine Untersuchung in den USA komme sogar zu dem Ergebnis, dass jeder Euro, der in Maßnahmen für Kinder und Jugendliche investiert werde, um soziale wie schulische Defizite auszugleichen, bis zu 16 Euro an volkswirtschaftlichem Gewinn erbringe.

Gerade bei den Betreuungsangeboten in Kindertagesstätten und bei den Hilfen für Erziehung ist der Saarpfalz-Kreis gut aufgestellt. Ruffing: "Eine gute Versorgungsquote mit Betreuungsmöglichkeiten für Kinder in Kindertagesstätten und Ganztageseinrichtungen erhöht die Chance für Familien - vor allem für allein Erziehende -, die Betreuung und Versorgung ihrer Kinder mit einer Erwerbstätigkeit vereinbaren zu können und dadurch den Weg aus der Erwerbslosigkeit zu finden." Betrachte man die Kindertagesbetreuung im saarlandweiten Vergleich, so zeige sich, dass der Saarpfalz-Kreis bei den Kita-Plätzen für unter Dreijährige, für Sechs- bis unter 15-Jährige, bei den Ganztagsplätzen für Drei- bis unter Sechsjährige sowie bei den vorhandenen Plätzen im Kooperationsprojekt Jugendhilfe-Schule Eckwerte vorzuweisen habe, die im Vergleich der saarländischen Landkreise teils deutlich überdurchschnittlich ausfielen.

Exemplarisch lasse sich die positive Entwicklung im Saarpfalz-Kreis an den Pro-Kopf-Ausgaben für Hilfen zur Erziehung festmachen, so Ruffing weiter. Diese Ausgaben lägen im Kreis mit rund 580 Euro rund 14 Euro unter den durchschnittlichen Pro-Kopf-Ausgaben der saarländischen Landkreise. Ein weiterer Indikator für die gute Entwicklung sei der Ausbau der Kita-Plätze und das Voranschreiten niedrigschwelliger Hilfen gerade in den Familie-Hilfezentren. Hier hofft Klaus Guido Ruffing, dass gerade in St. Ingbert ein nächstes Familien-Hilfezentrum (FHZ) zeitnah realisiert wird. Das FHZ in Bexbach soll im Spätsommer bezogen werden.

Professor Krüger habe dem Jugendamt des Saarpfalz-Kreises bei seinem Besuch ein sehr gutes Zeugnis ausgestellt und wolle aus den gewonnenen Erkenntnissen beim Bundesministerium Vorhaben und Projekte vorschlagen, "die in der Saarpfalz mitentwickelt und vor allem gelebt werden".

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