Von einer Baracke im Krieg zum renovierten Gotteshaus

Bosen. Schon um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert waren es die Bosener und Eckelhauser Katholiken Leid, den weiten Weg zu den Gottesdiensten in der Pfarrkirche in Neunkirchen/Nahe zu gehen. Sie wollten im Dorf eine eigene Kapelle haben. Die Seelenzahl war damals auf über 200 angewachsen. Zunächst machte aber der Erste Weltkrieg ihrem Vorhaben einen gehörigen Strich durch die Rechnung

 Die Kirche in Bosen. Foto: SZ

Die Kirche in Bosen. Foto: SZ

Bosen. Schon um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert waren es die Bosener und Eckelhauser Katholiken Leid, den weiten Weg zu den Gottesdiensten in der Pfarrkirche in Neunkirchen/Nahe zu gehen. Sie wollten im Dorf eine eigene Kapelle haben. Die Seelenzahl war damals auf über 200 angewachsen. Zunächst machte aber der Erste Weltkrieg ihrem Vorhaben einen gehörigen Strich durch die Rechnung. Doch aufgeschoben ist nicht aufgehoben, wie es heißt. Und so bemühten sich die Gläubigen zwischen 1936 und 1941 erneut um eine Kapelle. Und siehe da: Dank tatkräftigen Unterstützung des Neunkircher Pfarrers Friedrich Rech wurde in Eckelhausen eine Hauskapelle eingerichtet, in der einmal im Monat werktags die heilige Messe gefeiert wurde.Diese Hauskapelle wurde von den Gläubigen aber nur als ein erster Schritt in den Bemühungen angesehen, irgendwann eine eigene kleine Kirche im Pfarrbezirk Bosen-Eckelhausen zu bekommen. Wieder war es Pfarrer Rech, der gleich nach dem Krieg ein Gespräch mit dem amerikanischen Kommandeur führte. Rech wollte eine Baracke des ehemaligen Reichsarbeitsdienstlagers Türkismühle haben, die als Notkirche dienen sollte. Die Verhandlung verlief erfolgreich. Die Baracke kam am Ortsausgang von Bosen in Richtung Eckelhausen zu stehen. Die Gläubigen räumten die Einrichtung der Eckelhauser Hauskirche dorthin um. Am Pfingstmontag des Jahres 1945 segnete Pfarrer Rech die Notkirche ein. Ab Weihnachten genehmigte der Geistliche, dass darin durch einen Pater vom St.Wendeler Missionshaus eine Sonntagsmesse gefeiert werden dürfe. Ab Juni 1946 übernahm Pfarrer Hommer aus Gonnesweiler die seelsorgerische Betreuung der Gläubigen. Nicht so recht zufriedenAber auch mit dieser Baracke waren die Bosener und Eckelhauser Gläubigen nicht so recht zufrieden, zumal sie für die Gottesdienste nicht ausreichte. Sie gründeten einen Kirchbauverein und sammelten Geld für ein Gotteshaus aus Stein. Die Baubehörde der Diözese Trier gab dafür grünes Licht. Schon am 19. September 1948 konnte der Grundstein für die Kirche gelegt werden, nachdem die Firma Hubert Schmidt aus Türkismühle mit den Bauarbeiten am 4. September begonnen hatte. Bald aber waren die vorhandenen Geldmittel aufgebracht. Die Arbeiten gerieten ins Stocken und konnten erst im Frühjahr 1950 wieder aufgenommen werden. Am 15. August, dem Fest Maria Himmelfahrt, wurde das Gotteshaus schließlich eingeweiht. In jüngster Zeit wurde die Filialkirche innen renoviert. Dabei erhielt sie einen Altar, ein Tabernakel und einen Ambo, die vorher in der Heilig-Geist-Kirche in St. Wendel gestanden haben. Die Gemeinde, zu der Bosen und Eckelhausen gehören, zählt zurzeit rund 700 Gläubige. In der katholischen Kirche wird samstags um 17.45 Uhr eine Vorabendmesse gefeiert und freitags um neun Uhr ein Werktagsgottesdienst.

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