Hanomag-Treffen Viele Fahrzeuge und sieben Kohlmeisen

Bosen · Beim 13. Hanomag-Saarlandtreffen am Bostalsee waren wieder viele Stammgäste zu Fachgesprächen gekommen.

 Björn Brück (links) und Daniel Münchhofen füttern die Kohlmeisen-Babys. Foto: Frank Faber

Björn Brück (links) und Daniel Münchhofen füttern die Kohlmeisen-Babys. Foto: Frank Faber

Foto: Frank Faber

Auf einen Schlag rollten 20 nostalgische Nutzfahrzeuge in Richtung der Festwiese am Bostalsee. Dort suchten die Fahrer einen Stellplatz beim 13. Hanomag-Saarlandtreffen auf der durch eine Baustelle reduzierten Fläche. „Jetzt wird es aber eng. Es ist unser 13. Treffen, irgendwas muss ja an der Zahl dran sein“, meinte Organisator Erwin Raddatz aus Oberkirchen. Etwa 1000 Quadratmeter weniger standen ihm  als Freiluft-Parkhaus zur Verfügung und das zugeteilte Areal war schnell mit den wuchtigen Lastwagen, robusten Reisemobilen, Omnibussen und Kleintransportern übersät. Die Seeverwaltung reagierte und stellte dem Organisator  eine Ausweichfläche für weitere 42 Fahrzeuge zur Verfügung. „Wir haben mehr als 200 Autos zu Besuch“, berichtete Raddatz am Samstagmorgen.

Am Vorabend waren noch sieben blinde Passagiere entdeckt worden, die eine große Verwunderung ausgelöst hatten. Und das war passiert: Björn Brück parkte seinen wuchtigen IFA L60. Nachdem der Schmelzer den Motor abgestellt hatte, vernahm er weiterhin merkwürdige Geräusche. Brück ging der Sache auf den Grund und horchte den Aufbau des ehemaligen Lkws der Nationalen Volksarmee (NVA) systematisch ab. Er öffnete die Klappe zum Abgasschlauch an der Heizung und entdeckte ein Nest mit sieben Kohlmeisen-Babys. „Vermutlich könnte deren Elternpaar noch in Schmelz sitzen“, meinte Brück. Während des Treffens wurden die gefiederten Besucher durchgefüttert und später in die Obhut einer Pflegefamilie übergeben.

Neben diesen Überraschungsgästen war erstmals auch die Reservistenarbeitsgemeinschaft für historische Militärfahrzeuge aus Saarlouis mit ihren tarnfarbenen Exemplaren an den See gerollt. Darunter befand sich ein Saurer, Baujahr 1969, der einst für die Schweizer Armee im Einsatz war. „Der ist zuverlässig wie eine Schweizer Uhr“, betonte Thomas Trommer. Das Fahrzeug sei ein Rechtslenker, damit die Autos in der Schweiz auf den schmalen Gebirgsstraßen näher an den Felsen ober Abgrund ranfahren könnten, erklärte Trommer. Der Friedrichsthaler Markus Walter kennt sich bestens auf der chinesischen Seidenstraße aus. Er berichtete während seines Vortrags vom halbjährigen Abenteuertrip mit dem MAN G90 über die Seidenstraße bis zur Mongolei. „Von der kaputten Wasserpumpe bis zum Federbruch, meine Reparaturliste hat dabei insgesamt 29 Punkte umfasst“, sagte Walter, der für die Zukunft eine Transafrika-Tour plant.

Seit 2006 organisiert Raddatz bereits mit einem kleinen Team das Oldtimer-Festival mit Markenvielfalt. Per Handschlag begrüßte er alle ankommenden Liebhaber der Blechkarossen. Stammgast und Hanomag AL28-Fan Markus Plate aus Dormagen präsentierte ihm gleich mal die Rechnung. „Ich habe noch kein Treffen verpasst, jedes Jahr macht das 170 Euro an Spritkosten“, flachste Plate. Über die Pfingsttage könnte man sich bei Benzingesprächen mit Gleichgesinnten wunderbar austauschen, beschrieb der Dormagener den Reiz des Treffens. Nach dem  Fachsimpeln ging es dann ins Zelt, diesmal hatte Organisator Raddatz die Akustik-Rockband No Gain für einen Auftritt engagiert.

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