Versuchter Mord aus Eifersucht?

Saarbrücken/Wadern · Vor dem Saarbrücker Schwurgericht muss sich seit Freitag ein 42-jähriger aus Wadern verantworten, der auf den neuen Freund seiner Ex-Freundin geschossen haben soll. Es geht um versuchten Mord – und weitere Straftaten.

 Der 42-jährige Angeklagte aus Wadern (links) erschien mit seinem Anwalt Christian Kruchten vor dem Landgericht. Foto: Becker & Bredel

Der 42-jährige Angeklagte aus Wadern (links) erschien mit seinem Anwalt Christian Kruchten vor dem Landgericht. Foto: Becker & Bredel

Foto: Becker & Bredel

Vor dem Saarbrücker Landgericht läuft seit Freitag ein Prozess wegen versuchten Mordes, gefährlicher Körperverletzung und weiterer Straftaten. Zum Prozessauftakt wurde nur die Anklage gegen den 42 Jahre alten Maler und Lackierer aus Wadern verlesen.

Danach soll der Angeklagte am 17. September 2013 einem Bekannten ein Montiereisen auf den Hinterkopf geschlagen haben. Der Geschädigte erlitt dabei eine Schädelprellung. Er wollte zur Polizei. Doch unterwegs bekam er einen Anruf vom Täter. Er werde ihn umbringen, wenn er Anzeige erstattet. Wenige Tage später, kurz nach acht Uhr früh, erschien der Angeklagte vor dem Haus seines Opfers in Wadern. Schon kurz vor dem Anwesen feuerte er einen Revolverschuss ab. Als der Betroffene am Dachfenster erschien, gab der Täter einen gezielten Schuss ab, begleitet mit den Worten: "Ich lege dich um". Der Verfolgte ging rechtzeitig in Deckung, der Schuss verfehlte sein Ziel und der Schütze flüchtete. Seit 28. September letzten Jahres sitzt er in Untersuchungshaft.

Über die Hintergründe und Motive für die Anschläge wurde bisher in der Verhandlung nicht gesprochen. Eifersucht scheint in Frage zu kommen. Immerhin lebt die ehemalige Lebensgefährtin des Angeklagten jetzt mit dem Tatopfer zusammen.

Der Vorsitzende der Schwurgerichtskammer erklärte, dass auch eine Verurteilung wegen versuchten Totschlages in Betracht komme. Als Sanktion sei auch die Unterbringung des Angeklagten in einer Anstalt zum Alkohol- und Drogenentzug möglich.

Der Prozess wird am 3. April fortgesetzt. Dann will sich der Angeklagte zu den Vorwürfen äußern.

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