Unzählige Chancen, keine Tore

Völklingen · Der SV Röchling Völklingen hatte Torchancen am laufenden Fließband. Trotzdem trennte sich der Fußball-Oberligist nur mit 0:0 vom SV Gonsenheim. „Eine gefühlte Niederlage“, wie Trainer Günter Erhardt fand.

 Winterneuzugang Sabin Koelo lag nach dem Unentschieden gegen Gonsenheim fassungslos auf dem Boden. Foto: Ruppenthal

Winterneuzugang Sabin Koelo lag nach dem Unentschieden gegen Gonsenheim fassungslos auf dem Boden. Foto: Ruppenthal

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Trotz riesiger Torchancen kam der SV Röchling Völklingen, Schlusslicht der Fußball-Oberliga, am Samstag im Heimspiel gegen den SV Gonsenheim nicht über ein 0:0 hinaus. Die spielerische Qualität ist unter Trainer Günter Erhardt deutlich nach oben gegangen, doch das Toreschießen hat Völklingen immer noch nicht gelernt.

Vor 223 Zuschauern startete Völklingen mit allen fünf Winterneuzugängen in der Anfangsformation. Und mit Top-Torjäger Sammer Mozain erneut in der Innenverteidigung. Dazu Erhardt: "Es geht nicht darum, dass der beste Stürmer in die Abwehr versetzt wird, aber kurz vor Spielbeginn musste unser Kapitän und Innenverteidiger Michael Ogrodniczek verletzungsbedingt passen. Deshalb war es mir nicht möglich, Mozain nach vorne zu ziehen, was ich eigentlich vorhatte."

Völklingen dominierte die erste Hälfte ganz klar und hatte bereits vor der Pause vier Hochkaräter auf Kopf und Fuß. So in der 3. Minute, als Andjelo Srzentic einen Freistoß von Pascal Stelletta wuchtig aufs Tor köpfte und Gästetorwart Benjamin Krause zu einer ersten Glanzparade zwang. Oder als Xavier Novic per Fallrückzieher nur Millimeter am Tor vorbeizielte (7.). Noch größer war die Chance zum 1:0 in der 33. Minute, als Stelletta aus sieben Metern freistehend abzog und Gonsenheims Balcan Sari den Ball von der Torlinie kratzte. In der 44. Minute holte Krause einen Kopfball von Vedran Ivankovic mit einer starken Parade aus dem Winkel.

In der zweiten Halbzeit war das Spiel ausgeglichener. Jetzt kamen auch die Gäste zu Torchancen, doch diese hatten bei Weitem nicht die Qualität der Völklinger Möglichkeiten. In der 62. Minute bewahrte Krause seine Mannschaft erneut vor einem Rückstand, als er gegen den alleine vor ihm auftauchenden Novic rettete. In der 66. Minute rettete Gästekapitän Ertan Ekic per Kopf auf der eigenen Torlinie gegen einen Kopfball von Novic. In der 78. Minute bewies Günter Erhardt, dass er keine Nachlässigkeiten duldet: Der erst zur Halbzeit eingewechselte Mirko Becker musste das Feld wieder verlassen, für ihn kam Lars Anton. Das Wort von der Höchststrafe machte die Runde. Dazu Erhardt: "Vom Wort Höchststrafe halte ich gar nichts. Es geht darum, ein Spiel zu gewinnen, und Mirko Becker hatte nicht seinen besten Tag. Außerdem hat er sich nicht an meine taktischen Anweisungen gehalten."

Gästetrainer Jörg Jansohn sprach von einem glücklichen Punktgewinn seines Teams: "Unser Torwart hat uns im Spiel gehalten." Völklingens Ivankovic sagte: "Im Abstiegskampf ist ein Punkt zu wenig. Heute lag es an der Chancenverwertung. Und dann muss man hinten Angst haben, dass irgendein Kullerball noch reingeht und wir das Spiel sogar verlieren." Erhardt nannte das 0:0 "eine gefühlte Niederlage". Zu den vielen Chancen sagte er: "Wir hatten zu wenig Durchschlagskraft und uns im Abschluss nicht mit Ruhm bekleckert." Doch er kündigte an: "Dass Mozain noch mal hinten spielt, wird nicht mehr passieren."

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