Taktsicher am Dirigentenpult

Ottweiler · Gleich sechs junge Saarländer wollen in diesem Jahr die Dirigentenausbildung des Bundesverbands Saarländischer Musiker abschließen. An Karfreitag gaben die angehenden Dirigenten beim Abschlusskonzert in der Landesakademie Ottweiler den Takt an.

Um auf dem Dirigentenpult eine gute Figur zu machen, haben drei Frauen und drei Männer zweieinhalb Jahre lang den Dirigentenlehrgang des Bundesverbands Saarländischer Musiker (BSM) besucht. Die sechs Vollblutmusiker präsentierten die Früchte ihrer letzten Lehrgangseinheit an Karfreitag auf dem Abschlusskonzert des C-Lehrgangs 2014 in der Landesakademie Ottweiler. In der Woche vor Ostern hatten sich die Nachwuchsdirigenten mit Gehörbildung und dem Dirigieren selbst beschäftigt. Nachmittags studierten sie mit einem Lehrorchester die Stücke für das traditionelle Abschlusskonzert ein. Dieses Konzert sei laut Bundesdirigent Bernhard Stopp ein "markanter Punkt" vor der mündlichen Prüfung am Ostersamstag und einer praktischen Prüfung im Mai. "Nach einer arbeitsreichen Woche sind die sechs Prüflinge ziemlich platt, aber das wird man während des Konzerts hoffentlich nicht bemerken", sagte Stopp vor dem Konzert. Der Bundesdirigent behielt Recht, denn der Abschlussjahrgang glänzte auf dem Dirigentenpult.

Raffael Kunz (29) aus Hausbach zückte als erster seinen Taktstock und leitete gekonnt durch das schwungvolle "American Riversongs" (Pierre La Plante), ein Medley mehrerer amerikanischer Folksongs. Anschließend legte der 20-jährige Tassilo Welsch aus Harlingen bei Merzig einen kraftvollen Auftritt hin. Mit energischen Gesten steuerte er das Lehrorchester durch "Suite Nostalgique" (Armin Kofler) und war nach seinem gelungenen Auftritt sichtlich erleichtert: "Ich war vorher ziemlich aufgeregt, weil die Generalprobe nicht gut gelaufen ist."

Nachdem Sebastian Mezzavilla (28) aus Gerlfangen, vor dem Orchester brilliert hatte, eroberten nacheinander drei junge Frauen das Dirigentenpult. Hierbei machte Carmen Malkowski (18) aus Saarwellingen mit "Old Russian Romances" (Franco Cesarini) den Anfang. Mit abwechselnd schwungvollen und ruhigen Armbewegungen führte die 18-Jährige durch ein teils melancholisches Stück. Im Vergleich dazu kam "A Day At The Zoo" (James Curnow) äußerst schwungvoll um die Ecke - Laura Rupp (20) aus Hirzweiler hatte es zusammen mit dem Lehrorchester erarbeitet. Mit Bravour meisterte auch Vivien Hirtz (19) aus Lebach ihren Auftritt; zusammen mit dem Lehrorchester untermalte sie in "Pompeii" (Filip Ceunen) den Untergang der gleichnamigen antiken Stadt.

Bernhard Stopp war mit dem Auftritt der diesjährigen Absolventen sehr zufrieden und sah den nahenden Prüfungen zuversichtlich entgegen.

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