Anruferin (82): Ich bin 82 Jahre alt und schiebe schon seit zwei Jahren eine Star-Operation vor mir her, weil ich Angst davor habe.

SZ-Telefon-Doktor: Grauer Star (Katarakt) ist eine Erkrankung, die nicht unbedingt sofort behandelt werden muss. Ob eine Operation nötig ist, können letztlich nur Sie selbst in Absprache mit Ihrem Augenarzt entscheiden. Die meisten Patienten entschließen sich zur Operation, wenn ihr Sehvermögen für die Verrichtung alltäglicher Dinge nicht mehr ausreicht oder wenn sie das Gefühl haben, dass ihre Lebensqualität sehr stark leidet.

Angst vor einem operativen Eingriff ist völlig normal. Vielen Patienten geht es so, auch wenn es sich um eine relativ risikoarme Operation handelt. Selbst in Ihrem Alter von 82 Jahren sind Sie nicht zu alt für eine solche Operation. Da die Betäubung nur örtlich erfolgt, ist die Belastung des Organismus sehr gering, und die Operation kann in den meisten Fällen ambulant durchgeführt werden. Dies sollten Sie aber auf jeden Fall mit Ihrem Hausarzt besprechen. Er kennt Ihren Gesundheitszustand am besten. Weiterhin sollten Sie dafür sorgen, dass jemand Sie zur Operation begleitet und auch für den Heimweg sorgt. Am besten sollte diese Person sich auch zu Hause noch um Sie kümmern.

Die Katarakt-Operation gilt als problemlos. Sie wird in Deutschland an fast 600 000 Patienten pro Jahr durchgeführt. Ihr Hausarzt oder Augenarzt wird Ihnen mit Sicherheit einen erfahrenen Operateur empfehlen können. Dieser wird Sie auch sorgfältig über eventuelle Komplikationen informieren.

Mit hoher Wahrscheinlichkeit werden auch Sie hinterher feststellen, wie positiv sich der Eingriff auf Ihr tägliches Leben auswirkt und Sie Dinge wieder in Angriff nehmen können, auf die Sie vielleicht lange verzichten mussten.